Beispiele
Verschluckte Fremdkörper bei Kindern
Kleine Kinder benutzen statt ihrer Hände in den ersten beiden Lebensjahren häufig lieber den Mund, um die Welt um sich herum zu erkunden. Da passiert es leicht, dass so ein Gegenstand dann verschluckt wird.
Auch Erwachsene nutzen ihren Mund häufig "zweckfremd". Oft wird zum Beispiel zwischen den Lippen ein Gegenstand nur kurz festgehalten. Dass es dabei auch mal zum Verschlucken kommen kann, bedenken die wenigsten.
Wenn es dann doch passiert ist, geht`s dann meist auf schnellstem Wege zur nächsten Notfallambulanz.
Je nachdem welcher Gegenstand verschluckt wurde wird eventuell eine Röntgenaufnahme zur Lokalisation des Fremdkörpers angefertigt.
Dafür müssen jedoch für eine aussagekräftige Untersuchung bestimmte Voraussetzungen beachtet werden:
So muss der zu suchende Gegenstand Eigenschaften haben, die ihn im Röntgenbild darstellen:
Metallische Fremdkörper sind da sehr geeignet (Münzen, Batterien, Magneten, Nadeln, Schmuck...). Auch Glas, wenn es sich z. B. um Bleiglas handelt ist gut zu erkennen. Je dichter die verschluckten Gegenstände und vor allem je höher die Ordnungszahl der verschluckten Materialien ist, um so höher wird der Kontrast zum umgebenden Gewebe sein.
Nicht abgebildet werden können Holz und Kunststoffteile. Die Suche nach solchen Materialien mittels Röntgenaufnahme führt in der Regel zu einem falsch negativer Befund.
Hinweis: Konkretere Empfehlungen, wann welche bildgebenden Verfahren angewendet werden sollen, liefert die Orientierungshilfe für bildgebende Untersuchungen der Strahlenschutzkommission SSK im Kapitel K28 ff, sowie für Kinder im Kapitel M33. http://www.ssk.de/de/werke/2008/volltext/ssk0813.pdf - Siehe auch unseren Blog Artikel "Ist Röntgen immer notwendig?"
Tipp: Wenn kein für pädiatrische Untersuchungen geeignetes DL-Gerät zur Verfügung steht, kann auch nach dem in unserem Bericht Fremdkörpersuche beim Kind (Low Dose) auf MTA-R.de vorgeschlagenem Verfahren - ebenfalls mit sehr geringer Strahlenbelastung - geröntgt werden.
Nachstehend ein paar Beispiele aus einer Kinderklinik, die mit einem für die Pädiatrie zugelassenem Durchleuchtungsgerät aufgenommen wurden. Die Dosis ist extrem niedrig und die Aufnahmen sind trotzdem von ausreichender Qualität zur Lokalisation der Fremdkörper.
Alle Aufnahmen wurden ohne Raster, mit vorheriger Feldeinstellung mittels Lichtvisier und kurzes Antippen des Durchleuchtungsschalters bei vorher eingestellter pulsierter Durchleuchtung, hoher KV und Last Image Hold (LIH) angefertigt. Das LIH wurde gespeichert. In den meisten Fällen lag das Dosisflächenprodukt unterhalb des messbaren Bereiches.
Bilder zum Vergrößern anklicken!
Kommentieren