Stichwortsonntag

Streustrahlung Nuklearmedizin

adrianadamiok 1 Apr, 2012 10:00

Streustrahlung tritt immer dann auf, wenn Strahlung auf Materie trifft. In der konventionellen radiologischen Diagnostik legt sich die Streustrahlung wie eine homogene Zusatzbelichtung über das gesamte Absorptionsbild und führt damit zu einer Kontrastminderung.

Auch in der Nuklearmedizin verschlechtert die Streustrahlung den Bildkontrast. Da die Richtung der gestreuten Photonen nicht mit der Richtung der Primärphotonen übereinstimmt, führt die Streustrahlung zu einer Verschlechterung des Kontrasts im szintigraphischen Bild. In der Röntgendiagnostik wird der Patient von außen durchstrahlt. Hauptursache für die Entstehung von Streustrahlung ist dort der Patient. Man wirkt diesem Phänomen durch Streustrahlenraster entgegen, die mit der Divergenz der punktförmigen Strahlenquelle übereinstimmen.

Das Prinzip der Nuklearmedizin beruht darauf, das radioaktive Stoffe in den Körper eingebracht werden und dann nach außen strahlen. Dort werden sie von Kameras registriert und werden im Rechner in Bildpunkte übersetzt. Dabei erhofft man sich ein kontrastreiches Bild mit guter Bildqualität. Durch Parallellochkollimatoren will man Untergrundstrahlung und Streustrahlung minimieren. Kollimatoren bestehen meist aus Bleiplatten mit vielen Bohrungen. Nur Strahlung die durch die Bohrungen tritt wird registriert. Bei großen Bohrungen kann man also die Aufnahmezeit begrenzen, hat aber eine schlechte Bildauflösung. Man muss entsprechend der Untersuchung und des verwendeten Radionuklids also den richtigen Kollimator auswählen. Meist nutzt man Parallellochkollimatoren um Streustrahlung zu verhindern. Dies gelingt auch verhältnismäßig gut. Somit braucht der Patient in der Nuklearmedizin nicht als Hauptquelle für die Verschlechterung der Bildqualität durch Streustrahlung angesehen werden. Des Weiteren kann man durch Fenster- bzw. Kanaleinstellungen verhindern, das Streustrahlung von den Kameras registriert wird, in dem man dem Analysator eine geeignete Energieschwelle vorgibt.

Eine Bildverschlechterung entsteht in der Nuklearmedizin vor allem durch Streuung im Kamerakopf. Dieser Streustrahlung kann man zum einen durch Kollimatoren entgegenwirken, die nur Strahlung aus einer bestimmten Richtung bzw. mit einer maximalen Divergenz durchlassen. Entsteht die Streustrahlung aber im Kristall durch Comptonstreuung, so kann man nur versuchen die Streustrahlen durch geeignete Fenstereinstellungen herauszufiltern.

Um qualitativ gute und aussagekräftige Bilder zu erhalten, sollte man sich also bemühen den Streustrahlenanteil zu minimieren.

Außerdem wirkt sich die Streustrahlung auf den Strahlenschutz aus. Da Streustrahlung auch im Patienten entsteht, sollte man die Aufenthaltszeit am Patienten begrenzen. Zudem ist das Abstandsquadratgesetz zu beachten. Verdoppelt man den Abstand zum Patienten, so kriegt man nur noch ein Viertel der Strahlendosis ab. Eventuell sollte man auch Abschirmungen verwenden. Zum Beispiel sollte man sich hinter den Bleitüren aufhalten wenn die Untersuchungen laufen und möglichst nicht neben dem Patienten stehen bleiben.

Man sollte also Kenntnisse über die Streustrahlung und ihre Entstehung haben um die Bildqualität in der Nuklearmedizin zu gewähren und um die eigene Strahlenbelastung zu senken.

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