Verschluckte Fremdkörper bei

Borderline-Syndrom

Karl-Heinz Szeifert 2 Jun, 2018 00:00

Das Borderline-Syndrom ist eine häufig diagnostizierte Persönlichkeitsstörung. Der englische Begriff Borderline (Grenzlinie) entstand, da die Symptomatik ursprünglich zwischen Psychose und Neurose eingeordnet wurde.

Borderline-Patienten weisen eine weit gefächerte Symptomatik auf und zeigen auf vielen Ebenen ein instabiles Verhaltensmuster. Typisch für sie sind Impulsivität, instabile zwischenmenschliche Beziehungen, rasche Stimmungswechsel und ein schwankendes Selbstbild wegen gestörter Selbstwahrnehmung. Kriterium der Borderline-Persönlichkeitsstörung ist unter anderem wiederholte suizidale Handlung, Selbstmordandeutung oder -drohung oder Selbstverletzungsverhalt.

So auch - in unserem Beispiel - durch das Verschlucken von scharfen und spitzen Gegenständen.


Fallbeschreibung:

Patient weiblich 25 J. mit emonotial instabilen Persönlichkeitsstörung (Borderline-Syndrom) wird aus einer psychiatrischen Klinik wiederholt in der Notfallambulanz vorgestellt, weil sie aus inneren Spannungs- und Druckgefühl unter anderem metallische Gegenstände (Kettenanhänger, Löffelstiele, Batterien, Brillenbügel und Glasscherben) verschluckt hat.

Trotz Beobachtung und Fernhaltung solcher Utensilien aus dem Umfeld der Patientin, gelang es ihr immer wieder an diese Gegenstände zu gelangen und sie zu verschlucken.

Die Gegenstände wurden in allen Fällen - teils per mehrmaliger Gastroskopie, teils per Koloskopie - wieder entfernt. Bilder: mta-r.de

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