Strahlentherapie bei Kopf-Hals-Tumoren

Rauchen verschlechtert den Erfolg

Sebastian Preisner 5 Feb, 2018 00:00

Ein weiteres Argument das Rauchen aufzugeben liefert eine Fallstudie im "International Journal of Radiation".

Diese Studie zeigt, dass sich das Rauchen während einer Strahlentherapiebehandlung signifikant auf die Überlebenschancen auswirkt.

Rauchen verschlechtert den Therapieerfolg

Rauchen gehört neben einem Alkoholabusus zu den wichtigsten Risikofaktoren für Kopf-Hals-Tumore. Doch nicht alle Patienten nehmen die Erkrankung zum Anlass ihren Lebensstil zu ändern und das Rauchen aufzugeben. Auf die Ergebnisse der Radiotherapie, die fester Bestandteil der Behandlung ist, wirkt sich das Rauchen jedoch denkbar ungünstig aus.

Allen Chen von der Davis School of Medicine in Sacramento macht dabei weniger die krebserregenden Schadstoffe verantwortlich als mehr die Tatsache, dass das Rauchen die Oxygenierung des Blutes vermindert. Dadurch fehlen dann die Sauestoffradikale, die die Wirkung der Strahlentherapie im Gewebe vermitteln, vermutet der Experte.

101 Patienten die während der Therapie rauchten wurden einer Gruppe die das Rauchen aufgehört haben gegenübergestellt. Die Ergebnisse lieferten klare Signale: 5 Jahre nach der Radiotherapie waren nur noch 23 Prozent der Raucher am Leben - gegenüber 55 Prozent der Patienten, die es geschafft hatten aufzuhören. Auch in der lokoregionalen Tumorkontrolle (58 vs. 69 Prozent) und im krankheitsfreien Überleben (42 vs. 65 Prozent) nach 5 Jahren waren die fortgesetzten Raucher im Nachteil.

Dass das Rauchen für die verschlechterte Prognose verantwortlich ist, wird mit dieser Fall-Kontroll-Studie streng genommen nicht belegt, da die Todesursachen nur schlecht ermittelt werden konnten. Es sei daher auch möglich, dass einige Patienten an anderen Folgen des Rauchens gestorben seien und nicht an ihrem Kopf-Hals-Tumor, dies macht am Ende jedoch keinen Unterschied.

Quelle:
aerzteblatt.de

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