Sentinel-Lymph-Nodes beim Mammakarzinom (2) X
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Sentinel-Lymph-Nodes (Wächterlymphknoten) beim Mammakarzinom
Zum Teil 1 : Einleitung und Kapitel 1: Anatomie und Physiologie des Lymphsystems - - - Quellenangaben
Zum Teil 2 : Kapitel 2: Radiopharmakologie, Pharmakokinetik und Partikelgröße - - - Kapitel 3: Die Erkrankung des Mammakarzinoms
Zum Teil 3 : Kapitel 4: Die Problematik / Symptomatik des Lymphödems - - - Kapitel 5: Definition - - - Kapitel 6: Durchführung der Sentinel-Lymph-Node Szintigraphie
Zum Teil 4 : Kapitel 7: Operation, Biopsie und histologische Untersuchung - - - Kapitel 8: Gammasonden zur intraoperativen Lokalisierung - - - Kapitel 9: Strahlenschutz - - - Kapitel 10: Diagnostische Bedeutung - - - Kapitel 11: Andere SLN-Verfahren
Auszug aus der alten Version:
Sentinel-Lymph-Nodes (Wächterlymphknoten) beim Mammakarzinom
1. Anatomie und Physiologie des Lymphsystems Die Lymphe (lympha = klares Wasser) entsteht durch Austritt von Blutplasma aus den Blutkapillaren in das Gewebe. Sie fließt zunächst in Gewebsspalten und wird dann über das Lymphsystem erneut den Blutkreislauf zugeführt.
1.1 Aufbau des Lymphsystemes Das Lymphsystem besteht aus Lymphkapillaren, Lymphgefäßen und Lymphknoten.
Lymphkapillaren:
Die Lymphkapillaren beginnen in der Peripherie als blindsackartig erweiterten Röhren von Endothelzellen und gehen dann in die Lymphgefäße über. Lymphkapillaren fallen durch ihr dachziegelartig geschichtetes Endothel und das Fehlen der Basalmembran auf. Sie beginnen lose im Gewebe und nehmen von dort Flüssigkeit, Partikel und Zellen auf.
Lymphgefäße:
Die Lymphgefäße besitzen zahlreiche Klappen. die dafür sorgen, dass der Lymphstrom stets herzwärts gerichtet ist. Der Transport in den Lymphgefäßen wird durch aktive Bewegung der umgebenden Muskulatur verstärkt.
Lymphknoten:
Die Lymphgefäße führen zu den Lymphknoten, die von einer bindegewebigen Kapsel umgeben und durch Septen in einzelne Maschenräume aufgeteilt sind.
1.2. Funktion des Lymphsystems
Das Lymphgefäß-System hat neben der Funktion im Abwehrsystem auch eine Bedeutung im Flüssigkeitstransport und steht in enger Beziehung zum Blutkreislauf. Das Lymphgefäß-System transportiert überschüssige Flüssigkeit aus dem Gewebe und führt sie dem Blutkreislauf zu. Die Aufnahme der so genannten lymphpflichtigen Last wird durch die Lymphkapillaren, mit denen das Lymphgefäßsystem beginnt, vorgenommen. Es handelt sich hierbei um mikroskopisch kleine Aufnahmegefäße, deren Aufnahmevolumen sich dem jeweiligen Bedarf anpasst (Stoffwechsellage). Die Entleerung geschieht sodann in die nächste Funktionseinheit, die kleinsten Lymphbahnen. Diese transportieren durch Kontraktionen der Gefäßwände den Inhalt, jetzt Lymphe genannt, weiter in die nächstgrößeren Lymphbahnen. Sie sind mit so genannten Taschenklappen ausgerüstet (wie in den Venen mit exakt gleichen Aufgaben), welche die Lymphe weitertransportieren. Auf dem Wege durch den Körper gelangt die Lymphe zu den Lymphknoten bzw. Lymphknotenketten. In diesen etwa stecknadelkopf - bis bohnengroßen "Hohlorganen", die als Filter und Speicherorgan dienen, wird die Lymphe auf für den Körper schädliche Bestandteile überprüft. Sie haben außerdem eine wichtige Aufgabe für die körpereigene Abwehr; sie bilden weiße Blutkörperchen (Lymphozyten) und verringern die Lymphmenge, d. h. in den Lymphknoten wird der Lymphe zirka 50 % des Wassers entzogen.
Bei Entzündungen schwellen die Lymphknoten stark an und sind druck-schmerzhaft. Diese Schwellung bedeutet, dass die Lymphknoten zu diesem Zeitpunkt stark beansprucht werden. Die Lymphe gelangt letztlich über den Ductus thoracicus in das venöse System und erreicht nach Passage der Lunge wieder den arteriellen Kreislauf. Dabei werden folgende Bestandteile vom Lymphgefäßsystem aufgenommen und anschließend abtransportiert: Wasser (zirka 2 - 4 Liter/ 24 Stunden), Eiweiß, Zelltrümmer, abgestorbene Zellen, Zellreste, Fremdkörper, z. B. Staub etc., Fette, Bakterien und andere Krankheitserreger. Beim Durchfluss des Lymphstromes werden die in den Lymphknoten gebildeten Lymphozyten ausgeschwemmt, gleichzeitig wird die Lymphe gefiltert.
Aufgrund der Filterfunktion der Lymphknoten werden nach subkutaner Injektion über die Lymphgefäße antransportierte Kolloide in den Lymphknoten abgelagert und somit nuklearmedizinisch nachweisbar.
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