Minimal-Invasive-Chirurgie hautnah erleben

Sebastian Preisner 28 Mar, 2011 17:55

Mainz ist Stadt der Wissenschaft 2011 und im Rahmen ihres Programms fand am Samstag das Event mit dem Titel "Minimal-Invasive-Chirurgie hautnah erleben" statt.

Da mich dieses Thema und die Tatsache das man selbst an Simulatoren Operationen durchführen und die Geräte bedienen darf, meldete ich mich zu dieser Veranstaltung an. Zu diesem Zeitpunk habe ich mir noch keine Gedanken darüber gemacht das auch die Radiologie eine große Rolle spielen könnte. Jedoch wurde ich schnell eines besseren belehrt wie ich euch hier berichten möchte.

10.45 Uhr:
Nach der Anmeldung gab es direkt die Einteilung in die Gruppen und den Ablauf des Tages, er ist voll mit interessanten Themen:

  • Hands On am Da-Vinci-OP-Roboter
  • OP-Simulation 1: Vor und hinter dem grünen Tuch
  • Aortenklappensimulation am Tavi-Simulator
  • Implementation am Kunststoffkiefer
  • Gelenkspiegelung in der Orthopädie

Was sich hinter den einzelnen Stationen verbirgt werde ich später noch erklären, jetzt heißt es erst einmal aufpassen, die Einführung ist für 11Uhr angesetzt, also noch 2Minuten zeit einen platz im Hörsaal zu finden.

Einführung:
Die Mund Kiefer Gesichts Chirurgie ist das erste Thema der Einführung in den Tag. Prof. Weber zeigt wieso die Minimal-Invasive-Chirurgie (MIC) in dieser Rubrik sehr wichtig ist. Dabei spielt die Bildgebende Diagnostik des CT's eine große rolle. An Hand der gewonnenen 3D-Bilddatensätze werden die eingriffe geplant. Hierdurch wird die Zeit der Genesung des Patienten, welches eines der wichtigsten Argumente für den Einsatz der MIC ist, erheblich verkürzt. Ein Beispiel bei Zahnimplantate ist das die Patienten nach der Implantation direkt mit einer provisorischen Prothese nach hause gehen können, früher war dies wesentlich aufwändiger und hat bis zu einem Jahr gedauert bis die Prothese eingesetzt wurde.
Aber auch in anderen Bereichen der Gesichts-Chirurgie ist die Bildgebende Diagnostik nicht weg zu denken.

Nach 3 Interessanten Vorträgen in denen uns die MIC näher gebracht wurde ging es zum Praktischen teil über. Da ich in diesem Artikel auf die Verbindung von Radiologie und MIC eingehen möchte, werde ich die Punkte nicht der Reihe nach ab arbeiten sondern beginne mit dem uns allen bekannten Verbindungsglied der Radiologie und MIC:

Aortenklappensimulation am Tavi-Simulator


Tavi-Simulator zur Simulation von Angiographieen

Aortenklappensimulation am Tavi-Simulator

An dieser Stelle war mir klar das ich einfach
nicht weit genug gedacht habe denn was ist
wohl ein besseres Beispiel der MIC in Verbindung
mit der Radiologie als die Standimplantation
in der Angiografie? Natürlich habe ich es
schon zu hauf gesehen und auch schon assistiert
aber darauf gekommen wäre ich vor der Veranstaltung
wirklich nicht. Das es für die Angiografie sogar
Simulatoren gibt habe ich erst recht nicht gewusst.
Dabei ist diese Simulation recht gut, mit einem Fußpedal
Stoppt und Startet man die Durchleuchtung, an dem
blauen Gerät links unten im Bild zu erkennen, befinden
sich die Hebel um den "Tisch" zu bewegen und auch das
Kippen des C-Bogens lässt sich damit bewerkstelligen.
Wir mussten aber alle merken das Navigieren im Körper
nicht das einfachste ist.

Implementation am Kunststoffkiefer

Hier wurde das Prinzip der Implantation von Zahnprothesen nochmals genauer beschrieben und man durfte mit dem Werkzeug an einem Kunststoffkiefer hantieren, da ich aber nicht so gut auf die Zahnmedizin zu sprechen bin habe ich mich in dieser Zeit etwas zurückgezogen weswegen ich dazu nicht sehr viel sagen kann! Wie ich aber oben schon beschrieben habe können die Chirurgen in der Mund-Kiefer-Gesichts Chirurgie nicht auf die Informationen der Röntgenbilder verzichten, hier sind gerade die aufnahmen mit dem CT wichtig und die 3D Informationen werden mit spezieller Software ausgewertet um dort die perfekten Positionen der Implantate im Knochen zu ermitteln und zu planen.

Die weiteren Highlights
Ein besonderes Highlight war sicherlich der Da-Vinci-OP-Roboter. Dieser 2 Milionen Euro teure Roboter wird aus der Ferne gesteuert und bietet eine sehr filigrane Steuerung. Das Opjektiv das sich im Körper des Patienten befindet besitzt eine 3D-Kamera und lasst den Arzt somit in die Tiefe schauen was das Navigieren der Arme wesentlich vereinfacht. Die Operation an diesem Gerät werden jedoch nicht von den Krankenkassen bezahlt weshalb sie derzeit auch erst bei ca. 150 Stück liegen. Er wird hauptsächlich für die Prostata und Niere verwendet, hierbei ist der Vorteil des Roboters das die Patienten nach 2 Tagen wieder entlassen werden können.
Die Steuerung des Gerätes ist wirklich klasse und ich hätte mich bestimmt auch den ganzen Tag an diesem Gerät beschäftigen können, jedoch gab es noch mehr Stationen zu sehen und diese waren nicht weniger interessant. So zum Beispiel auch die OP-Simulation in der wir erfolgreich eine Gallenblase entfernt haben und nebenbei wurde der Patienten Nakotisieret und Intubieret.

Alles in allem war es ein lohnenswerter Tag, es war sehr Interessant zu spüren wie die Bedienung der Geräte ist und zu erfahren was man alles an Hand der Bildgebung heut zu Tage alles machen kann, denn ohne uns wäre ein teil der MIC gar nicht erst möglich.

Fotostrecke

Wer noch weitere Informationen zu Veranstaltungen im Rahmen des Programms zu Mainz - Stadt der Wissenschaft 2011 sucht, wird auf der Webseite www.emz2.de fündig. Bei Fragen zu dieser Veranstaltung oder zum Artikel nutzt bitte die Kommentarfunktion, ich werde mich bemühen alles zu beantworten.

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