Immer und immer wieder!
Nicht oder falsch angelegte Hodenkapsel
Trotz unserer ausführlichen Berichterstattung und Aufklärungsversuche über das richtige Anlegen von Hodenkapseln, erreichen uns immer noch und immer wieder Anfragen und Beobachtungen zu diesem Thema:
So zum Beispiel auch diese:
Mir ist die Tage in einer Praxis aufgefallen, dass dort beim Röntgen von Beckenübersichtsaufnahmen des Mannes der Ovarienschutz angelegt wurde, anstatt der Hodenkapsel!
In einem anderen Fall wurde trotz kritischer Nachfrage, ob der Schutz der Hoden durch die kleine Matte (Ovarialschutz) ausreicht, das Becken geröngt. Das Personal erklärte nur, es hätte so alles seine Richtigkeit und man würde ja auch kontrolliert. Außerdem würde man digital röntgen, was kaum Strahlung bräuchte. Hat die zuständige Assistentin strahlenschutztechnisch sich hier richtig verhalten?
Hier kann es natürlich nur eine ganz klare und entschieden eindeutige Antwort geben: NEIN, NEIN und nochmals NEIN! - Das hat sie nicht! Und das darf sie so auch nicht! Das ist lediglich eine Vortäuschung eines nicht vorhandenen Strahlenschutzes und man könnte es eventuell sogar als Betrug am Patienten bezeichnen! ...
Gemäß der Röntgenverordnung ist bei Aufnahmen im unteren Abdomenbereich des Mannes, eine Hoden umschließende Kapsel anzulegen. – Übrigens auch beim CT!
Wird der Gonadenschutz weggelassen, muss es dazu eine Begründung geben, die dann aber auch dokumentiert werden muss.
In ihrem eigenen Interesse, aber auch im Interesse der Patienten empfiehlt mta-r.de nicht nur der oben genannten Assistentin zukünftig einen vernünftigen und richtigen Strahlenschutz am Patienten zu praktizieren. Zeitdruck oder falsche Schamgefühle – als Ausrede sind da absolut fehl am Platz!
Eine wiederholte Nichtbeachtung dieser Vorschrift kann zur Aberkennung der Fachkunde führen und kann als Ordnungswidrigkeit geahndet werden.
Eine Abdeckung mit Ovarialschutz oder sonstigen Bleigummimatten von vorne oder hinten, hat außerhalb des Nutzstrahlenfeldes nahezu keine dosiisreduzierende Wirkung auf die Hoden. Befinden sich die Hoden, z.B. bei einer tief eingestellten Beckenaufnahme im Nutzstrahlenfeld verhindert die Abdeckung zwar die Primärstrahlung an dieser Stelle, schützt aber nicht vor der Streustrahlung.
Und nur weil dieser Einwand öfters fällt: Zwar weigern oder zieren sich manchmal Patienten die Hodenkapsel anzulegen – vor allem pubertierende Knaben – aber mit wenigen begründenden und vernünftigen Worten kann man nahezu alle vom Sinn und der Notwendigkeit des richtigen Anlegens der Hodenkapsel überzeugen.
Wichtig: Die Hoden müssen! Der Penis muss nicht - kann aber in die Kapsel! Kapsel muss aber in jedem Falle unter die Symphyse zwischen den Oberschenkeln eingeklemmt sein (Bild re) und darf nicht nach oben bzw. vorne herausstehen.
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Kommentare
welche Schädigungen können auftreten, wenn die Kapsel nicht angelegt wurde bei einer Oberschenkel-CT:
1.Auf die Erektionsfähigkeit?
2.Auf die Spermaproduktion?
3.Bleibende Schäden zu erwarten?
4.Kann eine Schädigung begutachtet werden, wenn ja, von wem, mit welcher Treffsicherheit
Danke für Ihre klärende Antwort
Zur Frage: Welche Schädigungen können auftreten, wenn die Kapsel nicht angelegt wurde bei einer Oberschenkel-CT:
Frage 1,2 und 4 kann man mit nein beantworten.
Frage 3 wird ausführlich beantwortet auf der Homepage vom Bundesamt für Strahlenschutz:
https://www.bfs.de/DE/themen/ion/wirkung/wirkung_node.html
Die Spermaqualität kann kurzfristig beeinflusst werden. Bei Kinderwunsch deshalb die ersten Tage nach der Untersuchung verhüten!