Grundwissen

Fokale noduläre Hyperplasie (FNH)

adrianadamiok 23 Apr, 2019 00:00

Die seltene fokale noduläre Hyperplasie (FNH) ist eine gutartige Wucherung in der Leber und betrifft häufig Frauen (75 %). Es wird ein Zusammenhang mit der Einnahme von Kontrazeptiva vermutet.

FNH im rechten Leberlappen

In der Nativ-CT gelangt die FNH als hypodense Raumforderung zur Darstellung, oft mit zentraler Narbenfigur. Nach i.v.-Kontrastmittelbolusapplikation ist ein biphasisches Enhancement erkennbar, die zentrale Narbe ist hypodens.

Typischerweise finden sich sternförmige Narben, bandartige fibröse Septen und Gallengangsproliferate. Die Wucherung (Hyperplasie) hat in der Regel keine Bindegewebskapsel.

In der Sonografie stellt sich der Befund meist isoechogen zum übrigen Lebergewebe dar. Bei Zugabe eines Ultraschall-Kontrastmittels wird die radspeichenartige Gefäßversorgung dargestellt. Durch das isodense bzw. isointense Verhalten in Computertomographie bzw. Magnetresonanztomographie ist der Befund schwer zu entdecken. Nach Kontrastmittel-Gabe mit wasserlöslichen Kontrastmitteln zeigt sich bei diesen Verfahren ein randständig starkes Kontrastmittel-Enhancement mit zentraler Hypodensität bzw. Hypointensität. Durch die Verwendung gallegängiger Kontrastmittel (Gadoxetic Acid = Primovist (R)) kann in der Magnetresonanztomographie in einer Spätphase mit hoher Empfindlichkeit eine Differenzierung erreicht werden.

Die fokale noduläre Hyperplasie macht häufig keine Beschwerden und ist oftmals ein Zufallsbefund. Ansonsten kann ein Druckgefühl im Oberbauch imponieren.

Die Therapie ist in der Regel lediglich die Verlaufskontrolle. Treten Beschwerden auf, kann die Hyperplasie operativ entfernt werden. Die Mehrzahl der FNH-Patientinnen haben östrogenhaltige Kontrazeptiva eingenommen; Absetzen oder Fortführen dieser Medikation hat jedoch bei der Mehrzahl der Patientinnen keinen Einfluss auf das Wachstum der FNH.


Quelle: Wikipedia

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