Fallbeispiel

Fehldiagnose durch miserables Röntgenbild

rockpop 7 Jun, 2019 00:00

Wie wichtig exakte Positionierungen und entsprechende Kenntnisse in Einstelltechniken beim Röntgen sind, soll im nachstehenden Fallbeispiel dargestellt werden.

Bild 1 - Foto: MTA-R.de

Ein Patient (männlich 69 Jahre alt) wurde wegen Distorsion des rechten Fußes in der Praxis eines Teilradiologen auf Grund des hier abgebildeten Röntgenbildes (Bild 1) mit der Diagnose: Weber A-Fraktur ohne Dislokation konservativ behandelt. Er erhielt einen Vacupedstiefel unter Entlastung an Gehstützen.

Eine Woche danach kam der stark bewegungseingeschränkte Patient mit einem akuten Gichtanfall am gleichen Bein in die Notfallambulanz einer Klinik. Es wurde dabei auch eine Röntgenkontrolle des rechten OSG durchgeführt.

Die Röntgenkontrolle - diesmal in exakter Einstellung und zum endgültigen Beweis zusätzlich angefertigter Schrägaufnahmen - konnte den Erstbefund nicht bestätigen. Es war definitiv keine Fraktur nachweisbar!

Bild 2 - Foto: MTA-R.de

Es zeigte sich bei dem stark bewegungseingeschränkten Patienten weder in den Standardaufnahmen (Bild 2) noch bei den zusätzlich durchgeführten Schrägaufnahmen ein Hinweis auf eine knöcherne Verletzung. Das Sprunggelenkl war nicht geschwollen uns auch ein Druckschmerz am Außenknöchel wurde nicht angegeben.

Nach Behandlung und Besserung des Gichtanfalls wurde der Patient mit der Empfehlung: "Weglassen des Vacupedstiefels und Vollbelastung" entlassen.

Fazit: Mit entsprechender Kenntnis der Einstelltechniken dürften solche Aufnahmen erst gar nicht entstehen.

Falls doch: - Solche Aufnahmen - wie in Bild 1 - sind Fehlaufnahmen und müssen wiederholt werden. - Auch wenn die Patienten oder die Umstände schwierig sind.

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