Die Mammographie - gutartige Veränderungen

schlumpfinchen 31 Jan, 2012 10:00

Kapitel 2 Pathologische Veränderungen der weiblichen Brust.

2.1 Gutartige Veränderungen

Zu den gutartigen Veränderungen der weiblichen Brust zählen u.a.

  • A. Mastopathie
  • B. Mastitis
  • C. Zysten
  • D. gutartige Tumoren

A. Mastopathie

Bei der Mastopathie handelt es sich um eine gesteigerte Umbaureaktion des Mammaparenchymes. Betroffen ist etwa die Hälfte aller Frauen zwischen dem 35. und 55. Lebensjahr.

In den Fällen ohne Hyperplasie (ca. 70%) spricht man von nicht proliferierenden Mastopathien. Diese haben kein erhöhtes Karzinomrisiko.

In knapp 1/3 der Fälle kann es zu lobulären und duktalen Hyperplasien des Epithels kommen: proliferierende oder hyperplastische Mastopathien. Letztere haben ein erhöhtes Karzinomrisiko. Dabei sind 2 Formen zu unterscheiden:

  • proliferative Mastopathien ohne Zellatypien (ca. 25%) mit gering (1,5- bis 2-fach) erhöhtem Risiko,
  • proliferative Mastopathien mit Zellatypien (4–5%) mit 5-fach erhöhtem Risiko.

Mastopathie

B. Mastitis

Infektion der Mamma, teils interstitielle, teils duktale Ausbreitung

  • Klinik: klassische Trias → Überwärmung, Rötung, Schmerzen
  • Puerperale Mastitis (während der Schwangerschaft)
  • Nonpuerperale Mastitis (außerhalb der Schwangerschaft).

C. Zysten

Eine Zyste ist ein Drüsenläppchen, dessen Ausführungsgang verschlossen ist. Da auch ausserhalb der Schwangerschaft immer ein wenig Flüssigkeit in den Drüsen gebildet wird sammelt sich diese im Läppchen, wenn sie nicht abfließen kann. Häufig sind sie auch im Rahmen mastopathischer Veränderungen zu finden. Bei den Zysten sind folgende Typen zu unterscheiden:

  • Einfache Zysten: Einfache Zysten sind gutartige Veränderungen ohne erhöhtes Karzinomrisiko.
  • Komplizierte Zysten: Hierbei handelt es sich um eine Gruppe verschiedener Läsionen. Letztlich sind es Zysten, die durch Einblutungen, Entzündungen oder tumoröse Veränderungen in ihrer Umgebung kompliziert werden.

Zyste mit entzündlicher Wandverdickung

D. Gutartige Tumoren

  • Hamartome: sind meist nicht tastbar und werden oft als Zufallsbefund in der Mammografie entdeckt. Für ihre Diagnose ist die Mammografie die Methode der Wahl. In unsicheren Fällen ist eine histologische Klärung (sonografische Stanzbiopsie oder Exzisionsbiopsie) erforderlich.
  • Fibroepitheliale Mischtumoren: Zu den fibroepithelialen Mischtumoren gehören das Fibroadenom, das Adenofibrom und das juvenile oder Riesenfibroadenom. Das Fibroadenom ist der mit Abstand häufigste gutartige Tumor der Mamma. Er tritt in jeder Altersgruppe, vor allem aber bei jungen Frauen auf. Das Fibroadenom muss diagnostisch von anderen Tumoren differenziert werden, da die folgenden Läsionen ähnlich sein können: Karzinome, Lymphome, Sarkome und Metastasen.
  • Papillom: benigne, epitheliale Zellwucherungen, wachsen innerhalb der Milchgänge → darstellbar mit Galaktographie. Je nach Anzahl eine oder mehrere rundliche oder ovaläre und glatt begrenzte KM-Aussparungen oder Abbrüche → Galaktographieumfließungsfigur. Klinisch fallen sie gehäuft durch eine pathologische Sekretion auf. Mammographisch glatt begrenzt, eventuell grobe Verkalkungen, meist nahe der Mamille gelegen.
  • Lipom: umschriebene Ansammlung von Fettgewebszellen mit sehr zarter Kapsel. Glatte, kapselartige Begrenzung und fettisodens in der Mammographie.


Fibroadenom mit typischen Verkalkungen

Papilom (intraduktale Raumforderung)​


Die komplette Arbeit gibt es unter nachstehenden Links:

Kommentieren