Welche Filter werden in der Radiologie benutzt?

Janine 08 Jan 2017

Hallo ihr Lieben, welche Filter gibt es beim röntgen? Ich weiß, dass es einen Kinderfilm er gibt und einen Keilfilter, den man benutzt, wenn man zB den Fuß röntgt, damit die Zwischenräume gut sichtbar werden... Könnt ihr mir das sagen?

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berliner vor 7 Jahre 0

Hallo Janine,
richtig erkannt. Er gibt verschiedene Filter.
Man unterscheidet grob erstmal in den Eigenfilter der Röntgenröhre und die sog. Zusatzfilter.

Der Eigenfilter umgibt die Röntgenröhre und verhindert so den Austritt der sog. extravokalen Strahlung (ungewollte Entstehung von "Streustrahlung" bei der Entstehung von Röntgenstrahlung also innerhalb der Röhre / ein Wechselwirkungsprozess).
Zu den Eigenfilter der Röntgenröhre gehört allerdings auch nebensächlich der Spiegel in der Tiefenblende, die Plexiglasscheibe u.Ä. Bauteile.
Der Eigenfilter der Röhre kann natürlich nicht entnommen oder abgeschalten werden.

Zu den Zusatzfiltern (in deinem Beispiel ist das ein Keilfilter für einen Fuß): Wie der Name schon sagt, werden sie zusätzlich in den Strahlengang gebracht. Dies kann also ein Filter sein, der von der/dem MTRA kurz vor dem auslösen vor das Strahlenaustrittsfenster eingeschoben wird oder sie sind fest verbaut als Filterrad in der Tiefenblende.
Bei älteren Modellen ist dieses Filterrad manuell an der Tiefenblende einzustellen (z.B. Al 2, 0,2 Cu), bei digitalen Arbeitsplätzen wird die Filterung oft in den Protokollen abgespeichert und automatisch eingestellt.
Sie dienen im allgemeinen dazu die Strahlung in ihren Eigenschaften gewollt zu verändern.
Man unterscheidet die Zusatzfilter nochmals in Keilfilter und Ausgleichsfilter, allerdings haben beide in der Röntgendiagnostik den gleichen Zweck: Sie dienen dazu, physiologische Ungleichheiten auszugleichen und das Röntgenbild möglichst homogen aussehen zu lassen.
Da Keilfilter auch in der Strahlentherapie zum Einsatz kommen, werden Sie in der Literatur oft getrennt beschrieben.
Als Beispiel der Fuß: Ohne Filter kann es bei Wahl der richtigen Parameter dazu kommen, dass zwar der Mittelfuß gut kontrastiert ist, aber die Zehen völlig überbelichtet sind.
Als Kompromiss wird beim Einsatz des Filters dafür gesorgt, dass die Strahlung am Randbereich der Zehen geschwächt wird und es relativ gleichmäßig kontrastiert ist.

Bei pädiatrischen Aufnahmen sorgen Filter dafür, dass die Strahlung "aufgehärtet" wird (Änderung der Wellenlänge) um so die Entstehung von Streustrahlen innerhalb des kindlichen Körperstammes geringer ausfällen zu lassen. So sorgt der Filter für eine Dosisreduktion, lässt aber gleichzeitig die Bildqualität herabsinken. Bei dem kleinerem Körpervolumen von Kindern ist dies noch im Rahmen, bei Erwachsenen könnte es teils zu heftigen Verlusten kommen.
Auch bei der Hartstrahltechnik (Thoraxaufnahmen) kommt oft ein Filter zum Einsatz, da beim Einsatz der Hartstrahltechnik mehr Streustrahlen entstehen und die Dosis auch wegen des größeren Abstandes höher wäre, nutzt man eine Filterung (ähnliches Prinzip wie pädiatrische Aufnahmen).
Mit dem Einsatz eines Filter im Filterrad werden beide Effekte verbessert.

Hoffentlich ist meine Ausführung verständlich. Bei Fragen – Fragen! ;-)