Die Mammographie - cranio-caudale und Zusatzaufnahmen
Kapitel 4 Einstelltechnik (Teil 2)
B. Kranio-kaudale Aufnahme
Ziel dieser Einstellung ist vor allem die Darstellung des medialen Brustgewebes, aber auch der laterale Anteil sollte zur Abbildung kommen.
Patientenpositionierung
- Die Patientin steht aufrecht, 10° nach medial gedreht und ca. 5 cm vom Aufnahmetisch entfernt, damit sie sich später ein wenig nach vorne ins Gerät lehnen kann.
- Der Kopf schaut zur Gegenseite.
- Die Schulter ist locker, nicht nach oben gezogen, der Arm liegt entspannt auf dem Bauch.
- Die MTRA steht medial zur Patientin.
- Die Brust der Patientin, somit auch die inframammäre Umschlagfalte, wird bis zur Grenze der natürlichen Beweglichkeit (ca. 2 cm) angehoben.
- Der Aufnahmetisch wird darunter positioniert.
- Die gedachte mittlere Längsachse der Brust bildet einen rechten Winkel zur Thoraxwand.
- Die Brust wird nach vorne von der Brustwand weg, leicht nach lateral gezogen.
- Das Brustdrüsengewebe ist gut aufgespreizt und wird unter Zug komprimiert.
Das linkes Bild zeigt die Geräteposition bei der kranio-kaudalen Aufnahme (0˚). - Das mittlere Bild zeigt den Strahlengang und das rechte Bild die Patientenpositionierung bei der kranio-kaudalen Aufnahme
Qualitätskriterien für eine optimal positionierte kranio-kaudale Aufnahme:
- Das gesamte Brustparenchym soll auf der Aufnahme abgebildet werden.
- Das dem Brustmuskel nächstgelegene Fettgewebe soll als ein dunklerRand abgebildet werden und dahinter soll der Pektoralismuskel erkennbarsein.
- Die Mamille ist im Profil abzubilden.
Zusatz-Aufnahmem
Als Zusatzaufnahmen gibt es noch die 90˚ seitliche Projektion, die entweder medio-lateral oder latero-medial angefertigt wird. Weitere Zusatzaufnahmen sind die Kleopatra-Aufnahme und die Cleavage-Aufnahme.
Bei der Zentralprojektion wird das abgebildete Objekt im Bild vergrößert dargestellt. Jede Röntgenaufnahme ist somit eine Vergrößerungsaufnahme. Das Objekt wird umso mehr vergrößert, je weiter es von der Bildebene entfernt ist. Diese Erscheinung beruht auf der Divergenz der Röntgenstrahlung.
Vergrößerungsaufnahmen (bei analoger Mammographie)
Wenn die Standardaufnahmen verdächtige Strukturen dargestellt haben, kommt die Vergrößerungstechnik zum Einsatz. Diese Strukturen können durch die Vergrößerung genauer betrachtet werden.
Durch die Vergrößerung des Objekt-Film-Abstandes auf etwa 30 cm wird eine direkte vergrößerte Darstellung des Mammagewebes erzielt.
Aus geometrischen Gründen steigt dabei die Unschärfe. Deshalb wird ein Feinstfokus mit einem Nennwert von 0,1 mm verwendet.
Der geringere Fokus-Objekt- Abstand führt zu einer gesteigerten Strahlenbelastung. Dies wird dadurch ausgeglichen, dass bei der Vergrößerungsmammographie kein Streustrahlenraster eingesetzt wird.
In der digitalen Mammographie findet die Vergrößerungstechnik keine Anwendung, weil die Bilder digital mit dem Computer vergrößert werden können.
Die komplette Arbeit gibt es unter nachstehenden Links:
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Kommentare
Ich kann mich da Adrian nur anschließen. Eine Super-Arbeit von Astrid Marqart. Deshalb nochmals ganz speziell an sie: Ganz herzlichen Dank für die Überlassung des Scripts! :-)
Toller Beitrag! Danke!