Einstelltechnik spezial

Ganzaufnahme des Fußes in Doppelbelichtung

radiologie|technologie radiologie|technologie 4/2016

Trotz CT und MRT - manchmal noch gefragt: Die Ganzaufnahme des Fußes.

Spezialaufnahmen des Fußes und der Handgelenke werden seltener in der konventionellen Röntgendiagnostik. Sie werden zunehmend durch Schnittbilder im Computertomographen ersetzt.

Wir stellen heute die Ganzaufnahme des Fußes vor, die trotz der Möglichkeiten im CT gelegentlich noch gemacht wird.

Die Aufnahmetechnik des Fußes im Stehen mit Doppelbelichtung erlaubt die Darstellung des Fußes wie ein anatomisches Präparat ohne Unterschenkel.

Die Aufnahme gelingt nur, wenn der Fuß ruhig gehalten wird und wenn genau auf die Längsachse des Fußes zentriert wird, um die Doppelkonturen zu vermeiden!

Die Längsachse des Unterschenkels dient als Grenze zwischen der Einblendung für die Vor- und Mittelfußaufnahme und die Rückfußaufnahme.



Indikation:

Frakturen und Luxationen, Fußachsenbestimmung

Aufnahmeparameter

  • Detektorgröße: 24/30 cm ohne Raster
  • Fokus-Detektor-Abstand: 105 cm
  • Empfindlichkeitsklasse: 400
  • Brennfleck: klein
  • Aufnahmespannung: 60 kV

Achtung: Für die Aufnahme steht der Patient auf dem Detektor. Vor Beginn der Aufnahme ist insbesondere bei der Verwendung von digitalen Detektoren zu prüfen, ob der Detektor oder die Kassette der Belastung Stand hält!

Einstelltechnik

Fuß und Unterschenkel freimachen. Bleischürze für die Gonaden anlegen. Der Patient steht mit der Fußsohle flach und fest auf der am Boden liegenden Filmkassette.

1. Aufnahme (Abb. 1)

  • Bein und Knie gestreckt halten, während der andere Fuß einen Schritt zurückgenommen wird, um die Balance zu halten.
  • Zentrierung: senkrecht auf Mittelfuß und Kassettenmitte
  • Strahlengang: dorsoplantar
  • Einblenden auf Objekt, d. h. vom Vorfuß bis zum Unterschenkel. Bleizeichen für die Seitenbezeichnung.

2. Aufnahme (Abb. 2-3)

Nach der 1. Aufnahme bleibt der Patient mit der Fußsohle auf der Kassette stehen und nimmt denanderen Fuß einen Schritt nach vorne. Das Knie der zu untersuchenden Seite leicht anbeugen, damit der Unterschenkel schräg nach vorn geneigt ist und mit der Fußsohle einen Winkel von 45-50° bildet.

Zentrierung: senkrecht über 10° von hinten auf das Fersenbein und Kassettenmitte.

Strahlengang: dorsoplantar Einblenden auf Objekt, d. h. auf das Fersenbein bis zum Unterschenkel

Achtung: Die zweite Aufnahme erfordert bei einem Erwachsenen je nach Konstitution zwischen mind. 3 Belichtungspunkten und 6 Belichtungspunkten mehr Schwärzung!


Ein Beitrag aus der Zeitschrift "radiologie technologie" Heft 4/2016

Redaktion: Andreas Pfeiffer

Quelle: Zimmer Brossy Lehrbuch der röntgendiagnostischen Einstelltechnik, 4. Auflage 1992, Springer Verlag Heidelberg


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