Die Ergebnisse
Tarifrunde TVöD 2018
Viele MTA-R arbeiten im öffentlichen Dienst und werden dem zufolge auch nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) bezahlt, bzw. ist bei vielen die Bezahlung an diesen Vertrag angepasst.
Die Tarifverhandlungen zur TVöD-Tarifrunde 2018 hatten am 26. Februar begonnen. Konkret beziehen sich die Verhandlungen auf den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) und den Tarifvertrag für die Versorgungsbetriebe (TV-V). Eine Einigung wurde am 18.4.2018 erzielt.
Ergebnisse der Tarifrunde TVöD 2018
Hinweis: das hier dargestellte Tarifergebnis ist noch als vorläufig anzusehen!
1. Laufzeit
- 30 Monate: 01.03.2018 - 31.08.2020
2. Entgelt
- TVöD VKA (Kommunen) und TVöD Bund
Entgelterhöhung in 3 Stufen.
Individuelle Erhöhungsbeträge pro Entgeltgruppe und -stufe:- 01.03.2018: mindestens 2,85%, höchstens 5,70% (min. 64,44 €)
- 01.04.2019: mindestens 2,81%, höchstens 5,39% (min. 71,00 €)
- 01.03.2020: mindestens 0,96%, höchstens 1,81% (min. 22,78 €)
- Einmalzahlung in den Entgeltgruppen E 1 bis E 6: 250 € zum 01.03.2018
- Einführung einer neuen Entgeltgruppe 9c im Bereich des Bundes
- TVöD SuE (Sozial- und Erziehungsdienst)
Entgelterhöhung in 3 Stufen:- 01.03.2018: ca. +3,11% (42,5% des Gesamterhöhungsbetrages von 7,32%)
- 01.04.2019: ca. +3,02% (42,5% des Gesamterhöhungsbetrages von 7,32%)
- 01.03.2020: ca. +1,03% (15,0% des Gesamterhöhungsbetrages von 7,32%)
Einmalzahlung von 250 € für S 2, S 3 und S 4 zum 01.03.2018 - TVöD P (Pflege)
Entgelterhöhung in 3 Stufen:- 01.03.2018: ca. +2,90% (39,2% des Gesamterhöhungsbetrages von 7,40%)
- 01.04.2019: ca. +3,29% (45,8% des Gesamterhöhungsbetrages von 7,40%)
- 01.03.2020: ca. +1,04% (15,0% des Gesamterhöhungsbetrages von 7,40%)
Einmalzahlung von 250 € für P 5 und P 6 zum 01.03.2018
3. Auszubildende
- pauschale Entgelterhöhung in 2 Stufen:
- 01.03.2018: +50 €
- 01.03.2019: +50 €
- Erhöhung des Jahresurlaubs von 29 auf 30 Tage
4. weitere Regelungen
- stufenweise Anhebung der Jahressonderzahlung Ost im Bereich der Kommunen (VKA):
2019: 82%, 2020: 88%, 2021: 94%, 2022: 100% - lineare Entgelterhöhungen für TV-V, TV Fleischuntersuchung und Ärzte des Bundes in 3 Stufen:
- 01.03.2018: +3,19%
- 01.04.2019: +3,09%
- 01.03.2020: +1,06%
- Entgelterhöhungen für die TV Nahverkehr in Baden-Württemberg, Hessen,
Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz:- 01.03.2018: +3,19%, mindestens 76,50 €
- 01.04.2019: +3,09%, mindestens 76,50 €
- 01.03.2020: +1,06%, mindestens 27,00 €
So verliefen die Verhandlungen:
08.02.2018 - Die Gewerkschaftsseite hat die Forderungen zur Tarifrunde 2018 bekanntgegeben:
- Das Tabellenentgelt soll um 6 Prozent, aber mindestens 200 Euro pro Monat als soziale Komponente erhöht werden.
- Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 100 Euro pro Monat erhöht werden.
- Die Laufzeit der Entgelterhöhung soll 12 Monate betragen.
- Der Nachtarbeitszuschlag im Besonderen Teil Krankenhäuser soll auf 20 Prozent angehoben werden.
- Die Zahl der Zusatzurlaubstage für Schichtarbeiter soll von 4 auf 6 Tage steigen.
- Die Jahressonderzahlung im Tarifgebiet Ost soll an den Bemessungssatz des Tarifbegiets West angeglichen werden.
- Pausen im Krankenhaus- und Pflegebereich bei Wechselschicht sollen in die Arbeitszeit eingerechnet werden.
- Der Zuschlag für Samstagsarbeit soll auf 20 Prozent angehoben werden.
- Die Ausbildungsbedingungen der bisher nicht tariflich geregelten Ausbildungs- und Praktikumsverhältnisse sollen in Anlehnung an den TVAöD bzw. TVPöD tarifiert werden.
- Die Regelung, dass Auszubildende nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung übernommen werden, soll wieder in Kraft gesetzt werden.
- Der Urlaub für Azubis und Praktikanten soll auf 30 Arbeitstage angehoben werden.
- Auf regionaler Ebene soll über ein kostenloses landesweites Nahverkehrsticket verhandelt werden.
Nach Aussage des Vorsitzenden der Gewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, soll in diesen Tarifverhandlungen besonderen Wert auf die Begrenzung der Laufzeit des Tarifvertrages auf 1 Jahr gelegt werden. Eine längere Laufzeit des Tarifvertrages könne nur diskutiert werden, wenn die Arbeitgeber zu "außergewöhnlichen Regelungen" bereit seien.
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) weist auf Seiten der Arbeitgeber darauf hin, daß die Forderungen der Gewerkschaften unmöglich zu erfüllen seien.
26.02.2018 - Die erste Verhandlungsrunde endete wie erwartet ergebnislos. Die Geschwerkschaftsseite kündigt daraufhin ab 01.03., dem Ende der Friedenspflicht, erste Warnstreiks an.
11.03.2018 - Ein Vergleich der Tarifentwicklung des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen mit der Gesamtwirtschaft bzw. exemplarisch mit der Tarifentwicklung im Bereich der Metall-Industrie macht deutlich, wie weit sich die Lohnschere zu Ungunsten des öffentlichen Dienstes seit 1993 geöffnet hat.
Während in diesem Zeitraum das durchschnittliche Tarifniveau der Gesamtwirtschaft um 73% anstieg und das in der Metall-Branche gar um 88%, blieb der öffentliche Dienst des Bundes und der Kommunen mit 57% deutlich zurück. Da die Inflationsrate in diesem Zeitraum bei 42% lag, liegen die inflationsbereinigten Gehaltssteigerungen im Bereich des TVöD von 1993 bis 2017 nur wenig über Null.
12.03.2018 Die zweite Verhandlungsrunde beginnt.
Die Forderungen von Verdi und dem DBB Beamtenbund und Tarifunion sind dabei unverändert.
Bislang fehlt ein Angebot der Arbeitgeberseite. Thomas Böhle, Präsident der Kommunalen Arbeitgeberverbände, bezeichnet die Forderungen als viel zu hoch und nicht erfüllbar. Die Gewerkschaften kündigen an, dass sie nun den Druck erhöhen werden. Der Verhandlungstag endet ergebnislos.
14.03.2018 Die Tarifverhandlungen werden fortgesetzt.
18.03.2018 Die Verhandlungspartner einigen sich auf einen neuen Tarifvertrag.
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