Stichwortsonntag

Das Projektionsgesetz und andere Begriffe

adrianadamiok 9 Oct, 2011 10:00

Im heutigen Beitrag befassen wir uns mit dem Projektionsgesetz.

Als Grundlage für Projektionsgesetze geht man von einer punktförmige Strahlenquelle aus, die jedoch in der Realität nicht der Fall ist. Röntgenstrahlung ist nämlich eine Streustrahlung, dies bedeutet das neben der punktförmigen Strahlenquelle eine Reihe von Streustrahlung links und rechts neben der punktförmigen Strahlenquelle auftreffe. Je grösser die Entfernung wird, desto grösser wird der Abstand links und rechts neben der punktförmigen Strahlenquelle. Durch die Hilfe von Blenden, welche sich an der Röntgenröhre befinden und einstellbar sind, können die gewünschten Bestrahlungsbereiche relativ gut eingegrenzt werden. Zur Vereinfachung geht man von einer gradlinigen Divergenz der Strahlen aus.

FDA (Fokus-Detektor-Abstand) Bezeichnet den Abstand zwischen Röhrenfenster und dem Detektor, Kassette, Bildverstärker oder Speicherfolie
FOA (Fokus-Objekt-Abstand) Es beschreibt den Abstand zwischen dem Fenster der Röhre und einer parallel zur Bildebene verlaufenden Objekt Ebene.
ODA (Objekt- Detektor –Abstand) Bezieht sich auf den Abstand zwischen einer parallel zur Bildebene verlaufenden Objekt und dem Detektor.Ergibt sich aus: ODA = FDA-FOA

Senkrechtstrahl

Als Senkrechtstrahl bezeichnet man den Röntgenstrahl, der senkrecht (im Lot) auf das Objekt fällt. Dieser muss sich jedoch nicht unbedingt im bildgebenden Teil befinden. Je nach Röhrenkippung verändert sich auch der Senkrechtstrahl.

Zentralstrahl

Der Zentrahlstrahl ist derjenige, der in der Mitte des Strahlenaustrittsfenster verlaufende Strahl. Beim Röntgen wird er durch ein Fadenkreuz angezeigt, welches durch ein aufgemaltes Kreuz auf einer Plexiglasscheibe durchleuchtet wird. Die Bildqualität wird immer an dem Punkt am Besten, an dem der Zentralstrahl auftritt. Durch diesen Effekt können besondere Details wie zum Beispiel Haarrisse besonders gut dargestellt werden.

Überlagerung

Bei zwei oder mehr Obejektdetails die direkt hintereinander in einem Strahlngang liegen, kommt es zu einer Überlagerung der beiden Objekte. Die Objekte werden auf dem Film später summiert. Wenn man nun davon ausgeht, dass zwei direkt hintereinander liegende Objekte gleich gross sind, so ist auf dem späteren Bild das dem Film fernere Objekt größer abgebildet als das dem Film nahe. Dies liegt an der gleichmäßigen Divergenz der Strahlen. Es kommt somit zu einer Vergrößerung des bildferneren Obejkts.

Ein späteres Bild einer solchen Aufnahme ist also egal bei welchem Abstand keine 1:1 Darstellung. Deswegen spricht man von einer Vergrößerung oder Verzerrung, die das Bild leicht verfälscht. Bei der Vergrößerung redet man von einem Vergrösserungs Faktor V. Dieser ergibt sich aus . Beim konventionellen Röntgen beträgt dieser Faktor ungefähr 1.1-1-4

Parallaxe

Die Parallaxe ist der Winkel unter dem das Objekt betrachtet wird. Dieser Winkel kann durch zwei Einstellungen verändert werden. Einmal durch die drehung des Objekts, sowie durch die Kippung der Röntgenröhre. Wenn nun zum Beispiel zwei Objekte bei einer 0° Kippung sich überlagern, kann man das vielleicht schon mit einer 20° Kippung beheben. Dies kann man zum Beispiel bei einer Clavicula schräg Aufnahme sehr gut erkennen.

Perspektivische Verkürzung

Wenn ein Objekt schräg zur Bildebene liegt, so kommt es zu einer Verzerrung des späteren Röntgenbilds. Beide geraden sind zwar immer noch gleich lang, jedoch wird das spätere Bild, je nach schräge gestreckt. Dafür ist seine Dichte auf dem späteren bild warscheinlich höher, und somit ist der Unterschied besser erkennbar. Ein gutes Beispiel dafür ist wenn man Schrauben in einem Knochen aus zwei leicht versetzten Perspektiven aufnimmt. Bei der schrägeren ist die Schraube heller, jedoch kürzer abgebildet.


Merke: Je schräger das Objekt im Strahlengang liegt, desto kleiner ist die perspektivische Vergrösserung.

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