Fallbeispiel

Lungenödem nach Inhalation von Salpetersäure

Karl-Heinz Szeifert 7 Jan, 2020 00:00

Respiratorisches Versagen bei Inhalationstrauma mit Salpetersäure

Der Patient (73J. - selbstständiger Galvaniseurmeister) wurde über den Rettungsdienst aufgrund von Dyspnoe bei Inhalationstrauma mit Salpetersäure in die Notfallambulanz eingeliefert.. Er habe beim Umfüllen von zwei verschiedenen Chemikalien die Bildung einer Gasblase beobachtet. Er habe sofort Dyspnoe, Tachypnoe und Kaltschweißigkeit entwickelt. Da sich die Beschwerden zunehmend verschlechterten , habe er sich am nächsten Morgen bei seiner Hausärztin vorgestellt. Diese weist ihn nach Verabreichung von 2 Hub Salbutamol und 250mg SoluDecortin i.v. notfallmäßig ein.
Er gibt ein ähnlichem Inhalationstrauma 30 Jahre zuvor mit gleicher Symptomatik an.

Das Röntgenbild des Thorax (Aufnahme unter Intensivbedingungen) zeigt ein ausgeprägtes Lungenödem.

Es erfolgte die Aufnahme des Patienten direkt auf Intensivstation. Neben umgehend eingeleiteter Sauerstoffsubstitution wurde nach Rücksprache mit der Giftnotrufzentrale zusätzlich zu der vom Hausarzt gegebenen intravenösen Cortisontherapie eine inhalative Cortisontherapie durchgeführt. Radiologisch zeigte sich ein toxisches Lungenödem als Folge der Salpetersäureinhalation.
Unter diesen Maßnahmen sowie umfangreicher symptomatischer Therapie besserte sich der respiratorische Zustand des Patienten langsam.

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