Die Darstellung der Milchgänge

Galaktographie und Duktoskopie:

Karl-Heinz Szeifert 13 Sep, 2018 10:00

Die Galaktographie ist ein mammografisches Zusatzverfahren zur Darstellung der Milchgänge. Zu diesem Zweck wird ein Kontrastmittel mit Hilfe eines dünnen Plastikschlauches in den sekretierenden Milchgang gespritzt und anschließend eine Röntgenaufnahme angefertigt.

Abb. 1

Das Untersuchungsergebnis wird als Galaktogramm bezeichnet und stellt intraduktale Veränderungen dar.

Die Galaktografie dient dazu, einen Tumor oder ein Papillom im Milchgang zu entdecken und zu lokalisieren, damit die Veränderung in einer anschließenden Operation entfernt werden kann.


Abb. 1 Unauffällige Galaktographie eines Milchgangs - Foto:Wikipedia


Als Ergänzung steht an einigen Zentren die Duktoskopie - eine minimal invasive Methode zur Darstellung der Milchdrüsengänge mittels eines millimetergroßen Mikroendoskops - zur Verfügung.


Die Duktoskopie, auch Galaktoskopie oder Milchgangsspiegelung genannt, ist eine Untersuchungsmethode zur Betrachtung (Spiegelung) der Milchgänge der weiblichen Brus und wird zur Diagnostik bei unklaren Flüssigkeitsabsonderungen aus der Brustwarze angewandt. Diese Sekretion kann durch gut- und bösartige Neubildungen wie Papillome der Milchgänge oder Brustkrebs verursacht werden.

Abb. 2

Anders als bei der Galaktographie, einem mammografischen Zusatzverfahren, kann man bei der Duktoskopie den Milchgang direkt von innen betrachten und damit selbst kleinste Veränderungen erkennen.

Nach einer Darstellung des Gebiets mittels Ultraschall wird in Allgemein- oder Lokalanästhesie durch Druck eine Sekretion ausgelöst, der betreffende Milchgang sondiert und etwas aufgedehnt. Danach lässt sich ein semiflexibles Duktoskop (Abb. 2) über eine Hülse unter Auffüllen des Milchgangs mit physiologischer Kochsalzlösung einführen. Das Instrument hat eine Länge von 7,5 bis 9,5 cm, so dass man den Milchgang bis zu dieser Länge mit seinen Aufzweigungen untersuchen kann. Bei Auffälligkeiten können zytologische Abstriche oder gezielte Biopsien gewonnen werden.

Die Methode der Duktoskopie wurde erstmals 1988 von M. Teboul, einem französischen Radiologen, publiziert und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. 1995 begann eine Arbeitsgruppe an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg sich der Methode auch in Deutschland zu widmen. 1999 wurde die Duktoskopie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, als erster Einrichtung in Deutschland, unter Federführung von Ralf Ohlinger fest etabliert und klinisch eingesetzt.


Quelle: Wikipedia

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