Ein Golfball, den man nicht verlieren konnte!

The Atomic Golf Ball

Karl-Heinz Szeifert 26 Feb, 2023 00:00

Das dürfte wohl jedem Golfer schon mal passiert sein: Der Ball wird abgeschlagen und landet dann irgendwo, nur nicht dort wo man ihn eigentlich hin platzieren wollte.

Ärgerlich und vielleicht auch etwas peinlich wird es zudem, wenn man als Golfer seinen Golfball dann gar nicht mehr wiederfindet, weil der Ball dummerweise in einem nicht einsehbarem Gelände sein Ziel fand.

Dieses Problem sollte zu Beginn der 50er-Jahre des letzten Jahrhunderts behoben werden. Die Zeitschrift "Mechanix Illustrated" berichtete in ihrer Märzausgabe von 1951 über eine für den Golfsport zwar nicht weltbewegende aber doch sehr begrüßenswerte Neuerung:

Den Golfball, den man nie verlieren könnte. "The Atomic Golf Ball".

Radioaktivität wurde zu damaliger Zeit überall und für alles als Wundermittel propagiert. So kam man auch auf die sensationelle Idee, die Golfbälle radioktiv zu markieren und im Falle des unkontrollierten Abdriftens, das Spielgerät mit Hilfe eines Geigerzähler zu orten und ihn so schnell und zuverlässig wieder zu finden. Komme man nur nahe genug an den Ball, würde das dann zunehmende verräterische Ticken des Geigerzählers einem den richtigen Weg schon weisen.


Mit Geigerzähler und Kopfhörer auf dem Golfplatz. Auch das weibliche Geschlecht bestaunte die sensationelle Erungenschaft der modernen Wissenschaft - "Modern Mechanix" März 1951


Ein kommerzieller Erfolg wurde der Atomic Golf Ball dennoch nicht!

Der Grund: Weil dass, was möglich ist, möglicherweise nicht immer das ist, was praktikabel ist! So stellte sich schnell heraus:

  • Der Geigerzähler musste ziemlich nah am Ball sein ( Radius von ca 1,5 m), um ihn tatsächlich zu erkennen.
  • Nicht viele Leute besitzen Geigerzähler.
  • Obwohl ein einzelner Ball kein großes Strahlungsrisiko darstellte, wäre ein Haufen zusammen gelagerter Bälle ein Problem. Daher gab es keine Geschäfte, die diese lagerten und verkauften!

Quellen:

Kommentieren