Röngen-Durchleuchtung anno dazumal

Die Kryptoskop

Karl-Heinz Szeifert 14 Dec, 2018 00:00

Das Kryptoskop - ein spezielles Fluoroskop,  wurde bereits Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die Mitte der 50er Jahre vorwiegend in der Unfallchirurgie verwendet.

Ein Kryptoskop

Bei eingeschalteter Röntgenröhre musste sich der Untersucher hinter dem Patienten in den direkten Strahlengang begeben.

Auf dem fluoreszierenden Leuchtschirm im Fluoroskop betrachtete er dann das Durchleuchtungsbild.

Ein entscheidender Vorteil für den Arzt im Operationssaal.

Da er das Gerät mit Gurten an seinen Kopf schnallen konnte, hatte dies im Gegensatz zu Vorgängermodellen den großen Vorteil, dass es freihändig bedienbar war.

Der Schirm bestand aus einer Schicht aus Calcium- oder Cadmiumwolframat, die auf der Innenseite der Glasplatte aufgebracht war, die das breite Ende der Vorrichtung bildete. Der Körper des Fluoroskops war mit schwarzem Kunstleder überzogen und die Sichtöffnung war mit einem fellartigen Gewebe vor Streulicht geschützt.

Das Kryptoskop ermöglichte eine Röntgendurchleuchtung erstmals in nicht abgedunkelten, also in hellen Untersuchungsräumen.

Kryptoskop aufgeklappt

Das Gerät konnte zwar nur nach ausreichender Adaptionszeit des Untersuchers in absoluter Dunkelheit sinnvoll genutzt werden, denn zu gering war die Lichtausbeute der Strahlung auf dem Leuchtschirm.

Damit das Gerät bei kurzen Durchleuchtungspausen nicht jedesmal abgenommen werden musste, konnte man das vordere Teil des Kryptoskops hochklappen.

Damit der Untersucher auch bei kurz eingeschaltetem Licht an die Dunkelheit adaptiert blieb, hatte er die Möglichkeit einen rotgefärbten Glasfilter vor dem Hochklappen des Kryptoskops einzuschieben.

Im Vergleich zu Aufnahmen mit Röntgenfilmen bedurfte das Kryptoskop, wie alle Fluoroskope aber eine deutlich höhere Strahlendosis - sowohl für den Patienten als auch für den Untersucher, der ja stets im direkten Strahlengang stand.


Quellen:

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