Die Mammographie - Brennfleck, Heel-Effekt...

schlumpfinchen 28 Feb, 2012 10:00

Kapitel 3 – Gerätetechnik der Mammographie (Teil 3)

6. Brennfleckgröße / Doppelfokusgröße

Um die notwendige hohe Schärfe (visuelles Auflösungsvermögen) zu erreichen, müssen Mammographieröhren einen besonders kleinen Brennfleck haben. Laut Leitlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung in der Röntgendiagnostik wird heute ein Brennflecknennwert von analog ≤ 0,3 mm, digital ≤ 0,4 mm gefordert.

Für Zielaufnahmen und Mikrofokusaufnahmen wird ein Brennflecknennwert von 0,1 mm gefordert. Somit wird in der Mammographie eine Doppelfokusröhre verwendet. Außerdem sind Mammographieröhren extrem leistungsstark, weil die gesamte, für die Belichtung der Brust notwendige Strahlung in einem sehr kleinen Brennfleck entsteht und gleichzeitig eine möglichst kurze Expositionszeit erforderlich ist.
Der Heel-Effekt. Anodenseitiger Abfall der Dosisleistung im Strahlenkegel

7. Heeleffekt / Anodenneigungswinkel
Der Anodenneigunswinkel beträgt 22˚.

Anodenseitig besteht ein Abfall der Dosisleistung im Strahlenkegel des Nutzstrahlbündels. Der Abfall der Dosisleistung hängt vom Anodenwinkel ab. Je kleiner der Anodenwinkel, desto größer der Abfall der Dosisleistung an der Anodenseite des Nutzstrahlbündels.

In der Mammographieröhre wird die kathodenseitige (weniger geschwächte) Hälfte des Strahlenkegels ausgeblendet und von der verbliebenen Strahlenkegelhälfte die Kathodenseite mit der höheren Dosisleistung an die Brustwand gelegt.

Der Anodenneigunswinkel beträgt 22˚.

Durch die Ausblendung der einstrahlenden Kegelhälfte fällt die Strahlung tangential zu Brustwand ein und die Dosisleistung nimmt zur Anodenseite mit der Dicke der Mamma ab.

Die Halbschattenbildung und damit die Zeichnungsschärfe ist optimiert bei großem Anodenabstand, kleinem Brennfleck und kleinel Tumor-Film-Abstand (a). Der Halbschatten wird größer bei kleinem Anodenabstand (b), großem Brennfleck (c) und großem Tumor-Filmabstand (d)

8. Fokus-Film-Abstand

Laut der Leitlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung in der Röntgendiagnostik muss der Fokus-Film-(Detektor)-Abstand ≥ 60 cm, bei Spezialeinrichtung ≥ 55 cm (Vergrößerungstechnik), sein.

Geringere Abstände führen zu Unschärfen (Halbschattenbildung durch die höhere Divergenz der Röntgenstrahlung) und höherer Strahlenbelastung.

Größere Abstände sind auch nicht sinnvoll, da sie zwar zu einer Verbesserung der Strahlengeometrie führen können, allerdings verlängert sich auch die Belichtungszeit und damit die Belastung der Röhre.

Zudem ist auf einen kleinen Objekt (Tumor)-Film-Abstand zu achten, um das Halbschattenphänomen zu verringern. Deshalb ist die Kompression der Mamma auch wichtig, da dies den Objekt (Tumor)-Film-Abstand verringert.


Die komplette Arbeit gibt es unter nachstehenden Links:

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