Muss ein*e MTRA EKG durchführen? Es ist eine internistische Leistung und ist nicht im Berufsbild MTRA gelehrt worden. Wenn ich dies verweigere, weil es nicht zu meinem Beruf gehört, ist es dann eine Arbeitsverweigerung?

Diese Frage ist nicht allgemein zu beantworten und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Auf ein paar möchte ich eingehen.
Im Rahmenlehr- und Rahmenausbildungsplan für Medizinische Technologie für Radiologie (MTR) von 2022 sind 100 Unterrichtsstunden auch für das Modul Herz-Kreislaufsystem 100 Stunden Unterricht vorgesehen. Zu vermittelnde Inhalte sind da u.a. auch
• EKG
• Patientenmonitoring
• EKG-Triggerung,
um als Berufsangehörige in der bildgebenden Diagnostik sicher handeln zu können. Das sollte man von MTR erwarten. Insofern ist Deine erste Aussage falsch. Grundlagen, wie das Schreiben von EKG’s gehören zur MTR-Ausbildung!
Weiter kommt es natürlich auch auf den Arbeitsvertrag an, ob routinemäßige EKG-Untersuchungen als zumutbare Tätigkeiten vereinbart sind, bzw. ob der Arbeitgeber zur Anordnung hierzu ein Direktionsrecht hat. Dies könnte über den Betriebsrat oder einem Rechtsbeistand geklärt werden, da ansonsten die Ablehnung einer Anordnung als Arbeitsverweigerung aufgefasst werden könnte.
Ein weiterer Aspekt ist auch, dass das Schreiben von EKGs nicht gerade die anspruchsvollste Tätigkeit ist. Für die Eingruppierung der Gehaltsstufen spielt dies aber eine Rolle. Insofern sollte man auch aufpassen, dass durch vermehrte unterqualifizierte Tätigkeiten die Gehaltsstufe dadurch nicht gesenkt wird, bzw. ein Aufstieg dadurch nicht verhindert wird.
Ansonsten bliebe natürlich jederzeit die Möglichkeit den Arbeitgeber zu wechseln. Bei dem bestehenden MTR-Mangel ist das sicher kein Problem. – Dies kann man natürlich auch als Druckmittel gegenüber dem AG nutzen, dahingehend dass dieser auf Dienstanweisungen, wie das Schreiben von internistischen Routine-EKG’s verzichtet!