Zur Zukunft seines Fachs

ap 16 Aug, 2015 16:00

Strukturierte Befunde anstatt Prosa, 3-D-Bilder für die Befundung und softwareunterstützte Befunde sind für Prof. Dr. Michael Forsting bestimmende Themen für die Zukunft der Radiologie.

Prof. Michael Forsting, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie am Universitätsklinikum Essen, stellte auf dem Deutschen Röntgenkongress seine Thesen zur Zukunft der Radiologie vor:

  • Computerunterstützte Befundung
    Normalbefunde erstellt zukünftig nicht der Radiologe sondern hochentwickelte Software, prognostiziert Prof. Forsting. Der Radiologe hat damit mehr Zeit für die komplexen Fälle, so die Hoffnung. In der Labormedizin ist dieses Konzept seit vielen Jahren Standard.
  • 3-D-Bilder als Ausgangsmaterial für Befunde
    Quellbilder als Grundlage medizinischer Befunde werden laut Prof. Forsting an Bedeutung verlieren. Die Flut von Schnittbildern bei Mehrzeilen-Scannern und Dual-Source-CT erfordert neue Konzepte. "In Flugsimulatoren trainieren Piloten Landemanöver mit Hilfe von 3D-Rekonstruktionen. Was in der Luftfahrt funktioniert, sollte auch in der Radiologie funktionieren."
  • Befunde werden strukturierter
    Für Prosa-Befunde ist aus Sicht des Essener Chefarztes künftig kein Platz mehr. In Zeiten der sektorenübergreifenden Kommunikation und IHE werden strukturierte Befunde Standard. Dabei müsse der Radiologe mehr Wert auf seine Beratungsleistung legen. "Der Kliniker sollte am Schluss wissen, was er mit dem Patienten machen soll", beschreibt Prof. Forsting das Ziel.

Für den ausführlichen Bericht zum Vortrag von Prof. Forsting auf dem Deutschen Röntgenkongress siehe radiologie.bayer.de oder in radiologie-technologie 2 (2015).

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