Stichwort

Strahlenpathologie

adrianadamiok 3 Jun, 2012 10:00

Strahlenschäden sind Schäden, die durch ionisierende Strahlung an Lebewesen oder Material hervorgerufen werden. Die Strahlung kann aus natürlichen oder künstlichen Quellen stammen. Neutronen wirken nur indirekt ionisierend, verursachen aber ebenfalls Strahlenschäden.

Wegen der Einschränkung auf ionisierende Strahlung sind Schäden durch thermische Wirkung von Strahlung in Materie in der Regel nicht miterfasst.Beim Eindringen der Strahlung in Materie gibt sie Energie an die umgebenden Atome oder Moleküle ab. Dabei werden unter anderem Elektronen aus den Atomhüllen geschlagen und chemische Bindungen aufgebrochen, wobei Radikale entstehen, die ihrerseits wieder Schäden hervorrufen können.In toter Materie sammeln sich solche Strahlenschäden an, bis es schließlich zu sichtbaren Veränderungen (beispielsweise Ausbleichen) und/oder Veränderungen der Materialeigenschaften, oft in Richtung einer Versprödung, kommt.Lebende Organismen – wie auch der Mensch – verfügen über komplexe, bislang nur im Ansatz verstandene Reparatursysteme, die die meisten dieser Schäden rückgängig machen können.

Aber auch hier sammeln sich die verbleibenden mikroskopischen Schäden an. Generell können niedere Lebewesen wie Bakterien sehr viel stärkere Strahlungsdosen als höhere Lebewesen wie Säugetiere ertragen. So kann das Bakterium Deinococcus radiodurans sogar im Kühlwasser von Kernreaktoren leben.Strahlenschutzvorschriften regeln in den meisten Ländern den Umgang mit Strahlen und mit Stoffen, die ionisierende Strahlung abgeben, und setzen – meist sehr emotional umstrittene – Grenzwerte für die maximale Belastung (Strahlendosis) der Bevölkerung fest.

Quelle:Wikiepedia

Teratogene Schäden

Teratogene Strahlenschäden sind abhängig vom Alter der Schwangerschaft

  • Blastogenese/Präimplantationsgenese:
    • intrauteriner Fruchttod /
    • normale Entwicklung;
    • Alles oder Nichts
  • Organogenese/Organdiff.:
    • Anomalien,
    • Kleinwuchs,
    • geistige Retardierung,
    • Karzinogenese etc.,
    • Mikro-oder Makroenzephalie,
    • Hydrozephalus;
    • ZNS
  • Fetalperiode/Wachstumsperiode:
    • geistige Retardierung,
    • Minderwuchs,
    • Mikroenzephalie,
    • Sterilität etc.;
    • Hirnentwicklung
  • Postnatalperiode:
    • Wachstumsverzögerung,
    • Fehlbildung von Augen, Zähnen

Somatische Strahlenfolgen

  • Kanzerogenese: wichtigestes Strahlenrisiko; Urs.: Transformation der Somazelle
  • durch ionisierende Strahlung induzierte Tumorarten: Leukämien, Brustkrebs, Schilddrüsenkrebs, Lungenkrebs aber auch andere möglich
  • Risikobewertung in der Diagnostik: Nutzen-Risiko-Verhältnis
  • Deterministische somatische Schäden: Ausmaß abhängig von: Bestrahlungsvolumen, Dosis-Zeit-Verhältnis, Strahlenqualität, Bestrahlungstechnik, Organsensibilität, Individ. Faktoren, Exogene Noxen

Akute Strahlenfolgen:

  • hoch strahlensensible Zellsysteme: Schwellendosis < 5 à Embryo, Fetus, Gonaden, Lymph. System, Hämatopoet. System, Dünndarmepithel
  • mäßig strahlensensible Organe: Schwellendosis < 25 Gy à Augen (Katarakt!!!), Haarfollikel, Talg- Speichel- und Schweißdrüsen, Haut, Gefäße, Lunge, Leber, Niere
  • gering strahlensensible Organe: Schwellendosis 40-50 Gy à Herz, DD, Dickdarm, Magen, Schilddrüse, Stammhirn, RM, Hornhaut, Speiseröhre, Harnblasen
  • weitgeh. Strahlenresistent: Knorpel, Knochen, Enddarm, Fett, BG, Gefäßwände, Nerven

Chronische Strahlenfolgen (Spätfolgen):

  • nach Latenzzeit von Monaten / Jahren / Jahrzehnte
  • Atrophien, Fibrosierungen, Narbenbildungen, Katarakt-Bildung, Ischämie des betroffenen Gewebes durch Sklerosierung der Gefäße
  • Maligne Neoplasien, keine Schwellendosis!!!!!! Höchste Gefahr für: Leukämien, Brustkrebs, Schildrüsentumore, Lungentumore

Akutes Strahlensyndrom/Strahlenkrankheit:

  • Dosis <0,5 Gy à keine nachweisbaren Schäden
  • Hämatopoet. Syndrom: SD 1 Gy; Latenz: 2-3 Wo; Hypoplasie des KM ®Erbrechen, Übelkeit, Blutungen, Purpura, Infektionen (Prodromal-Phase); während der relativ symptomarmen Latenzphase findet weitere Schädigung der Organe statt, die dann in der Spätphase zum Tragen kommen, Todeszeitpunkt: 20-60 d
  • Gastrointestinales Syndrom: SD 5 Gy; Latenz 3-5 d; Schäden des Darmepithels mit Ulzera ®Fieber, Durchfall, Erbrechen, Elektrolytverluste, Infektionen; Todeszeitpunkt: 10-14d
  • ZNS-Syndrom: SD 20 Gy: Latenz: 0,25-3 h; Gefäßveränderungen, Nekrosen der Neurone, Ödem ®Krampfanfälle, Somnolenz, Tremor, Koma; Todeszeitpunkt: 14-36 h
  • mittl. Letaldosis: 4 Gy / Letaldosis: 6 Gy

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