Kontrastmittel - aber sicher

ap 6 Sep, 2015 12:00

„Kontrastmittel sind sicher“, so Prof. Michael Forsting vom Universitätsklinikum Essen. Was bei der Gabe iodhaltiger Kontrastmittel zu beachten ist, berichtete er während des Bayer Lunchsymposiums auf dem Deutschen Röntgenkongress 2015.

Nierenschädigungen vor allem bei intraartellier Gabe
Die meisten Berichte nierenschädigender Wirkungen von iodhaltigen Kontrastmitteln beziehen sich laut Forsting auf die intraarterielle Gabe. Dennoch sei auch bei der i.v.-Gabe auf die Nieren zu achten - das Kontrastmittel wird nahezu ausschließlich über die glomeruläre Filtration der Niere ausgeschieden.

Glomeruläre Filtrationsrate bestimmen
Um die Nierenfunktion vor einer Kontrastmittelgabe zu bestimmen ist heute die errechnete Glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) die Analyse der Wahl. Der früher verwendete Serumkreatininwert gilt als überholt.

Aufgrund der Datenlage hat die Europäische Gesellschaft für Urogenitale Radiologie (ESUR) ihren eGFR-Schwellenwert für den Eintritt in die Risikogruppe bei intravenöser Applikation gesenkt. Als Risikofaktor für eine Kontrastmittel-induzierte Nephropathie gilt jetzt eine eGFR unter 45 ml/min/1,73 qm vor intravenöser Gabe. „Damit fallen viele Patienten aus der Risikogruppe“ erläuterte Forsting.

Hydrierung
Genug Flüssigkeitszufuhr senkt die Viskosität des Kontrastmittels in der Niere. Hydrierung sei der Schlüssel zum Schutz der Nierenfunktion, sagte Forsting. Hydrierung vor und nach einer Angiographie oder Angioplastie sei ein Muss.

Siehe auch radiologie.bayer.de oder radiologie-technologie 2 (2015)

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