Klinikum Fulda im Endostroke Register mit vorne
Schlaganfallbehandlung ist Teamarbeit zwischen Neurologen und Neuroradiologen.
Im Endostroke-Register, das im deutschsprachigen Raum die mechanische Entfernung von Blutgerinnseln aus Hirnschlagadern erfasst, liegt Fulda auf Platz drei - gleich hinter renommierten Einrichtungen wie der Berliner Charité und der Uniklinik Frankfurt.
Im Endostroke-Register, das im deutschsprachigen Raum die mechanische Entfernung von Blutgerinnseln aus Hirnschlagadern erfasst, liegt Fulda auf Platz drei - gleich hinter renommierten Einrichtungen wie der Berliner Charité und der Uniklinik Frankfurt.
„Die mechanische Rekanalisation verschlossener Hirnarterien ist ein Durchbruch in der Behandlung des akuten Schlaganfalls”, so Prof. Dr. Erich Hofmann, Direktor der Neuroradiologie am Klinikum.
90% der Gefäße könne man damit wieder durchgängig machen. Das schaffe keine andere Behandlungsmethode. „Die mechanische Rekanalisation ist die ideale Ergänzung für die medikamentöse Auflösung von Gerinnseln, die sogenannte Thrombolyse, die meist als Basistherapie durchgeführt wird. Bei Patienten mit einem Verschluss großer hirnversorgender Gefäße führt aber die alleinige Thrombolyse nur selten zu einer erfolgreichen Wiedereröffnung“, meint Prof. Dr. Tobias Neumann-Haefelin, Direktor der Klinik für Neurologie. Am Klinikum wird die mechanische Rekanalisierung schon seit langem praktiziert und vereinzelt konnten spektakuläre Erfolge erzielt werden. „Vor einigen Jahren haben wir eine werdende Mutter erfolgreich behandelt, die ansonsten kaum eine Überlebenschance gehabt hätte. So aber konnte sie praktisch gesund aus der Klinik entlassen werden”, erinnert sich Prof. Hofmann. Zu oft sei man jedoch in der Vergangenheit an technische Grenzen gestoßen.
Neuartige Gefäßstützen
Das änderte sich in dem Moment, als die Fuldaer als eines der ersten Zentren in Deutschland auf ein anderes innovatives Konzept setzten: Eine neuartige Gefäßstütze (Stent) wird unter Röntgen-Durchleuchtung mit einem Katheter in das Schädelinnere eingebracht. Mit diesem Instrument wird anschließend das Blutgerinnsel eingefangen und aus der Schlagader herausgezogen. Es wurde bereits ein Ehepaar aus Fulda erfolgreich behandelt, Ehemann und Ehefrau im Abstand von nur wenigen Wochen. „Das dürfte ziemlich einmalig sein. Allerdings profitiert der Patient nicht immer von einer solchen Behandlung. Entscheidend ist, dass keine Zeit vertan wird und der Schlaganfallpatient frühestmöglich ins Krankenhaus kommt. Nur so hat er überhaupt eine Chance”, so Prof. Neumann-Haefelin. Die Behandlungskette vom Rettungsdienst bzw. DRK über die Notaufnahme, Neurologie, Neuroradiologie und Anästhesie ist im Klinikum perfekt eingespielt. „Dem vorbildlichen Einsatz aller Mitarbeiter der beteiligten Kliniken ist es zu verdanken, dass diese lebensrettende Behandlung 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr möglich ist, und das mit kürzester Anlaufzeit. Alle Ärzte im Nacht- und Wochenenddienst haben sich dieses Verfahren schnell angeeignet“.
Quelle: Klinikum Fulda
Kommentieren