Lunatummalazie im Röntgenbild
Der Mondbeintod
Die Lunatummalazie, auch Lunatumnekrose, Mondbeintod oder Morbus Kienböck genannt, ist eine Erkrankung, bei der es zu einem teilweisen oder vollständigem Absterben (medizinisch: Nekrose) des Os Lunatums (Mondbein, Handwurzelknochen) kommt.
Synonyme: Lunatummalazie - Lunatumnekrose - Morbus Kienböck
Die Lunatummalazie ist keine Erkrankung der Neuzeit, das Krankheitsbild ist schon lange bekannt, konnte jedoch erst mit der Entdeckung der Röntgenstrahlen dem Mondbein zugeordnet werden. Die erste Beschreibung erfolgte 1910 durch den österreichischen Röntgenarzt Robert Kienböck (1871–1953)
Über die Entstehung der Lunatummalazie gibt es keine gesicherten Daten. Verschiedene zugrundeliegende Mechanismen werden diskutiert:
Stressfraktur mit konsekutiver Devaskularisierung, wenn das Os lunatum hauptsächlich durch eine einzige, von volar/palmar kommenden Arterie versorgt wird. Rezidivierende Mikrotraumata des Handgelenkes wie manuelle Tätigkeit mit einem Hammer oder einem Preßluftgerät.
Im Anfangsstadium ist die Erkrankung im konventionellen Röntgenbild nicht sichtbar. Sie wird daher häufig erst sehr spät erkannt. Zur Frühdiagnose eignet sich die Magnetresonanztomographie.
Die Behandlung ist abhängig vom Krankheitsstadium. Fast immer ist eine Operation erforderlich. Eine erfolgsversprechende OP-Methode ist die Operation nach Beck (Transposition des vaskularisierten Os pisiforme in das Os lunatum)
Die Lunatummalazie wird hauptsächlich nach Decoulx / Lichtmann wie folgt eingeteilt:
Stadium |
Lunatum Struktur |
Lunatum Form |
Nachbarknochen |
Besonderheiten |
I | unauffällig | unauffällig | unauffällig | nur im MRT nachweisbar |
II | Sklerosierung | evtl. beginnende Impression radial proximal | unauffällig | |
IIIa | Fragmentation | geringe Deformation | unauffällig | Carpale Architektur erhalten |
IIIb | Fragmentation | zunehmende Deformation | Malrotation des Scaphoids | Architekturstörung des Carpus |
IV | starke Kompression | Sinterung, Arthrosis deformans | perilunäre Arthrose | Zusammenbruch der carpalen Architektur |
Daneben ist eine radiologische Einteilung nach Stäbler und Vahlensieck gebräuchlich:
MRT-Stadium |
MR-Morphologie |
T1 |
T2 |
Gd-Aufnahme |
Konventionelles Röntgen |
Ia | homogene diffuse Signalveränderung | hypointens | hyperintens | ja | unauffällig |
Ib | homogene diffuse Signalveränderung | hypointens | hyperintens | ja | Sklerose |
II | inhomogene, geografische Signalveränderung | hypointens | hypo- oder hyperintens | fokal fleckig | Sklerose, Zysten |
III | Höhenabnahme, Fragmentation | hypointens | hypointens | nein | Zysten, Höhenabnahme, Fragmentation |
IV | Sekundärarthrose | hypointens | hypointens | nur synoviale Proliferationen | zusätzlich degenerative Veränderungen |
Quelle : Wikipedia
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