Computertomographie

Empfehlungen für die Dosis im CT

radiologie|technologie Heft 2 (2017) S. 8

Dr. Georg Stamm, Physiker an der Universitätsmedizin Göttingen, gibt einen Überblick über die Dosis-beeinflussenden Faktoren im CT.

Die Computertomographie wird im Vergleich zur konventionellen Röntgenuntersuchung seltener durchgeführt, trägt aber als Dosis-intensives Verfahren überproportional zur Strahlenbelastung durch medizinische Anwendungen bei.

Tab.1 Dosis-beeinflussende Parameter. (Klich zum Vergrößern)

Dr. Georg Stamm, Physiker an der Universitätsmedizin Göttingen, gibt einen Überblick über die Dosis-beeinflussenden Faktoren.

Bereits das Topogramm trägt typischerweise 1 bis 2 % zur Dosis bei. Gerne unterschätzt wird, laut Dr. Stamm, auch das Bolus-Tracking, das durchaus 0,5 mSv ausmachen könne.

Beim Topogramm ist darauf zu achten, dass es den gesamten, zu beplanenden Untersuchungsbereich erfasst. Aus dem Topogramm berechnet die Belichtungsautomatik die Röhrenstrommodulation. Je nach Scanner hebt die Automatik für den nicht mehr vom Topogramm erfassten Bereich die Belichtung dann auf einen Standardwert an.

Konversionsfaktoren, Spannung und Zentrierung

Tab. 2 - Zum Vergrößern anklicken!

Eine Methode, die effektive Dosis im CT beim Erwachsenenabzuschätzen, sind die organspezifischen Konversionsfaktoren, mit denen das Dosislängenprodukt (DLP) korrigiert werden kann (Tab. 2).

Zwei weitere wichtige Dosisfaktoren aus Tab. 1 sind die Röhrenspannung und die Zentrierung.

Abb. 1 - Zum Vergrößern anklicken!

Für die Röhrenspannung gibt Dr. Stamm folgende Richtwerte:

  • 120 kVp für normale Erwachsene
  • 100 kVp für dünne Erwachsene
  • 140 kVp für dicke Erwachsene
  • 80-100 kVp für Kinder

Bei einer Erhöhung von 120 auf 140 kV, die mAs um 40 % reduzieren. Die Erhöhung der Spannung verringert Streifenartefakte an Schulter und Hüfte.

Die Dosis ist proportional zu "Spannung U hoch n", wobei n = 2–3 beträgt. Die Dosis steigt also exponentiell und nicht linear an!

Bei der Zentrierung kommt es auf die Lagerung im Iso-Zentrum an. Liegt der Patient röhrenfern, erscheint dieser bereits im Topogramm dünner und die Dosiautomatik regelt auf zu niedrigen Röhrenstrom.

Das Gegenteil ist der Fall, wenn der Patient röhrennah liegt. Hier erscheint er dicker und die Dosisautomatik regelt auf einen höheren, dann zu hohen, Röhrenstrom. Werden spezielle Bow- Tie-Filter verwendet, die die Dickeunterschiede des Rumpfes lateral und medial ausgleichen, verschlechtert sich die Bildqualität bei falscher Lagerung zusätzlich.

Den Effekt konnte Herr Dr. Stamm sehr eindrucksvoll mit eigenen Messungen am Phantom belegen (Abb. 1).

Um die Nutzer zu sensibilisieren, empfiehlt Dr. Stamm die Nutzung geräteseitiger Warnschwellen, z. B. anhand der Dosisreferenzwerte. Das Gerät warnt die Nutzer dann beim Überschreiten der Werte bereits bei der Untersuchungsplanung (Tab. 3).


Quelle: Stamm G.: Computertomographie. Physik und Technik III - Dosis-Wirkungsbeziehungen in der Radiologie, RK 304.3, Deutscher Röntgenkongress 2017, Leipzig


Ein Beitrag aus der Zeitschrift "radiologie|technologie" Heft 2/2017 aus dem Schmidt-Römhild-Verlag, Lübeck

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