Kontrastmittel

adrianadamiok 30 Aug, 2013 10:00

In Deutschland sind Kontrastmittel Arzneimittel nach § 2 Abs. 1 Nr. 2 des Arzneimittelgesetzes (AMG). Sie sind abzugrenzen von den Medizinprodukten nach Medizinproduktegesetz (MPG).  Nach der europäischen Richtlinie 93/42/EWG über Medizinprodukte sind Kontrastmittel als Medizinprodukte einzustufen.

Kontrastmittel (KM) verbessern die Darstellung von Strukturen und Funktionen des Körpers bei bildgebenden Verfahren wie Röntgendiagnostik, Magnetresonanztomografie (MRT) und Sonografie (Ultraschall). Kontrastmittel müssen von Tracern beziehungsweise Radiopharmaka, die zur Darstellung physiologischer Vorgänge in der Nuklearmedizin eingesetzt werden, unterschieden werden.

Müssen folgende Kriterien erfüllen:

  • keine Toxizität
  • schnelle Ausscheidung aus dem Körper
  • Anreicherung nur im darzustellenden Organ
  • Gute Verträglichkeit ohne lokale Reizerscheinungen
Beispiel: jodhaltiges KM

Eigenschaften jodhaltiger KM:

  • Wasserlösliche jodhaltige KM:
    • meistverwendet;
    • leiten sich von Trijodbenzoesäure ab;
    • renale Ausscheidung
  • Ionisch KM:
    • häufiger allergische Reaktionen
  • Nichtionische KM:
    • dissozieren nicht in Wasser,
    • haben daherh wenig Nebenwirkungen,
    • sind jedoch aufwendig herzustellen und teurer.

Bariumhaltiges KM für den Magen-Darm-Trakt:

  • Barium (Suspension) positives KM
  • mit Luft, bzw CO2 im Doppelkontrast je ein positives und ein negatives Kontrastmittel
    • Cave: Bei Verdacht auf Perforation Verdach ist Barium Kontraindiziert.
  • hypoton durch Buscopan (alternativ: Glukagon)

KM für MRT: Gadolinium (Verkürzung von T1 und T2)


Risiken: Unverträglichkeitsreaktionen:

  • Stadium I (Exanthem);
  • Stadium II (GI-Beschw.);
  • Stadium III (Schock);
  • Stadium IV (Herz-Kreislauf-Stillstand)

Vorsichtsmaßnahmen:

  • Anamnese,
  • medikamentöse Allergieprophylaxe,
  • Bereithalten einer Notfalleinheit,
  • venöser Zugang,
  • niemals „Vortesten“ (könnte auch „sensibilisieren“ sagen...)

Nebenwirkungen:

  • Akutes Nierenversagen (Kreatinin-Kontrolle)
  • Thyreotoxische Krise (20-30 % letal; bei latenter Hyperthyreose; Prophylaxe: Perchlorat)
  • Radiojodtherapie bei Gabe von jodhaltigen KM nicht mehr möglich (Cave: SchilddrüsenCa)
  • Barium: bei Perforation granulierende Peritonitis

Kommentieren