Anomalie

Synostosen an der Handwurzel

Karl-Heinz Szeifert 13 Jul, 2018 00:00

Fallbeispiel: Kind, weiblich, 11 Jahre mit Wachstumsverzögerung kommt nach Sturz auf den linken Arm in die Notfallambulanz und gibt Druckschmerz über dem Handgelenk an.

Röntgen: Rechtes Handgelenk:

Als Anlagevariante findet sich eine Synostose von Os lunatum, Os triquetrum und vermutlich auch Os pisiforma, sowie eine nicht vollständige Verschmelzung zwischen Os scaphoideum und Os trapezium.
Kein Anhalt für eine Fraktur oder Luxation.


Foto: mta-r.de

Bild rechts:

Vergleich zwischen:

  • normales Handgelenk (links) - und
  • einem Handgelenk mit Synostosen zwischen Os lunatum, Os triquetrum und vermutlich auch Os pisiforma, sowie zwischen Os scaphoideum und trapezium.

Beide Röntgen-Bilder stammen von 11-jährigen Mädchen.



Nachstehende Beschreibung stammt aus dem Lexikon Orthopädie über die Anomalie der Handwurzel

Eine Synostose der Handwurzelknochen kann durch externe Ursachen, wie virale Infektionen, Noxen oder eine krankhafte genetische Konstellation verursacht werden. Familiäre Häufungen sind beschrieben.

Der klinische Befund bei einer Synostose einzelner Handwurzelknochen ist meist unauffällig. Bei seltenen Synostosen zwischen der proximalen und der distalen Handwurzelreihe kann die endgradige Beweglichkeit im Handgelenk oder im Daumensattelgelenk im Seitenvergleich eingeschränkt sein. Schmerzen sind selten.

Röntgenologisch und computertomographisch lässt sich am häufigsten eine Synostose zwischen Os lunatum und Os triquetrum sowie Os hamatum und Os capitatum feststellen.

Eine therapeutische Konsequenz ergibt sich aus einer Synostose der Handwurzelknochen nicht.

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