Darf man extrem unfreundlichen und/oder aggressiven Patienten die Behandung verweigern?

Marc 25 Jan 2023

Da ich nun leider vermehrt in der Situation war, mich mit z.T. extrem aggressiven Patienten/innen auseinandersetzen zu müssen kam obige Frage auf. Wie sieht es rechtlich aus, wenn man die Röntgen- oder CT-Untersuchung ablehnt, der diensthabende Chirurg aber darauf besteht? Ist man verpflichtet diese Untersuchung trotzdem durchzuführen bzw. könnte ein Unterlassen als Arbeitsverweigerung gewertet werden? Bisher ließen sie die Situationen noch mehr oder minder friedlich lösen, aber mich würde es dennoch interessieren. Vielen Dank!

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rockpop vor 1 Jahr 0

Das ist erstmal eine juristische Frage, die wir hier auf MTA-R.de sicher nicht eindeutig beantworten werden können!

Grundsätzlich kann ich als MTA-R niemanden zwingen sich röntgen zu lassen. Möchte ein Arzt, der eine rechtfertigende Indikation dazu gestellt hat dennoch unbedingt eine Röntgenaufnahme, dann muss er auch den Patienten zum Röntgen entsprechend vorbereiten.

Meine Vorgehensweise in solchen Fällen war stets folgende: (Juristisch allerdings nicht überprüft! )
1. Versuch den Patienten zu beruhigen und zu überzeugen! - Klappt das nicht:
2. Patient nur mit Begleitung von Hilfspersonen untersuchen. U.U. auch den auf die Bildgebung bestehenden anfordernden Arzt ins Röntgen zur Hilfe kommen lassen. Zur Not auch Polizei dazu rufen. - Klappt das immer noch nicht:
3. Der Arzt muss dann entscheiden, ob das Röntgen jetzt zwingend erforderlich ist. Wenn nicht wird die Röntgen-Untersuchung vorläufig verschoben! - Falls das Röntgen dennoch zwingend notwendig ist, muss der Patient letztendlich sediert werden.
Ich gehe davon aus, dass die Ärzte wissen ab welchem Zustand des Patienten dies erforderlich ist. Evtl. könnte hierzu auch eine richterliche Anordnung notwendig sein!?! Darum muss sich MTR aber definitiv nicht kümmern!
- Soweit ist es allerdings während meiner Tätigkeit nie gekommen.