Stichwortsonntag

Ionenstrahl-Therapie

adrianadamiok 10 Jul, 2011 12:00

Die Schwerionentherapie ist eine Form externer Strahlentherapie und erreicht für besonders strahlenresistente Tumorformen größere Heilungschancen als andere Therapien.

Sie kann aufgrund der verwendeten Teilchen als erweiterte Form der Protonentherapie in die Kategorie der Partikeltherapie eingeordnet werden. Sie wird heute weitestgehend als Therapie für Tumore im Kopfbereich eingesetzt.


Abb.1

Abb. 1

Bestrahlungsplatz in der Gantry, bei der der Strahl dank bewegliche Gantry und Patientenliege aus jedem Winkel auf den Patienten treffen kann.

Quelle: HIT Heidelberg


Wie in jeder anderen Strahlenbehandlung, wird der Tumor oder das zu bestrahlende Feld vermessen und dann mit Hilfe von Planungscomputern auf das Bestrahlungsgerät übertragen. Natürlich bleibt das Grundprinzip der Strahlentherapie das Gleiche: Gesundes Gewebe schützen und krankes Gewebe vollständig zerstören! Dies ist mit Ionen besser zu gewährleisten als mit der normalen Photonenbestrahlung.

Der Vorteil der Ionen ist der, dass sie im Gegensatz zu den Photonen, die einen starken Abfall nach dem Eindringen in den Körper haben, Geschwindigkeitsabhängig (steuerbar) ihr absolutes Maximum erst dann erreichen, wenn sie auf das zu bestrahlende Feld treffen. Schwerionen haben eine definierte Reichweite und ihre Energiedeposition ist durch eine niedrige Dosis im Eintrittsbereich und ein ausgeprägtes, scharfes Maximum am Ende der Reichweite charakterisiert (Bragg-Peak). Man kann mit Hilfe der modernen Einrichtungen wie der in Heidelberg , die Art der Ionen selbst festlegen, so dass man eine breite Behandlungsvielfalt erreicht.


Abb. 2

Abb. 2

Elektronen mit 4 MeV dringen nur 1 cm tief ein. Photonen mit 20 MeV schädigen ab 3 cm und tiefer. Sehr energiereiche Protonen schädigen selektiv in 12 cm Tiefe.

Quelle: Wikipedia


Das invertierte Tiefendosisprofil (Bragg-Kurve) von geladenen Teilchen stellt im Vergleich zur konventionellen Therapie mit Photonenstrahlungeinen einen ganz wesentlichen Vorteil für die Strahlentherapie von tief im Gewebe liegenden Tumoren dar. Dieser günstige Effekt wird noch verstärkt durch eine erhöhte biologische Wirksamkeit (RBW) der Ionenstrahlen im Bereich des Bragg-Peaks, die sich auf mikroskopischer Ebene mit der hohen lokalen Ionisationsdichte in der Teilchenspur erklären lässt. So berichtet Professor Durante von der TU Darmstadt.

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