Keine Strafe Gottes mehr

Lepra oder " Der Aussatz"

Karl-Heinz Szeifert 16 Nov, 2018 00:00

Lepra ist eine chronische Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Mycobacterium leprae ausgelöst wird. Den bakteriologischen Nachweis erbrachte 1873 der Norweger Gerhard Armauer Hansen.

Bei dieser Krankheit aus dem Bereich der Neurologie sterben die Nerven ab, und die Gefäße der Arterien und Venen verstopfen durch eine Verdickung des Blutes.

Fuß eines Lepra-Kranken

Die Betroffenen verlieren meist das Gefühl für Kälte, Wärme und auch Schmerz. Ohne Behandlung verletzen die Patienten sich oft unbemerkt und infizieren sich über die Wunden an lebensgefährlichen Krankheiten wie z.B. Tetanus. Daher stammt auch die Vorstellung, Lepra würde zum Abfallen von Armen, Händen oder Ohren führen. Da die Erkrankten keine Schmerzen spüren, werden Wunden oft unbehandelt gelassen, und durch Entzündungen können diese Körperbereiche absterben.

Durch die Zusammenarbeit aller weltweit tätigen Leprahilfswerke in der sogenannten ILEP (International Federation of Anti-Leprosy Associations) ist die Lepra heute zwar nicht ausgerottet, jedoch unter Kontrolle.

Die Inkubationszeit kann bei Monaten oder auch Jahren (bis zu 40 Jahren in Extremfällen) liegen. Für die Übertragung bzw. die Infektion mit dem Erreger bedarf es eines langfristigen Kontakts mit einem Infizierten. Man geht davon aus, dass es sich um eine Tröpfcheninfektion handelt.

Aufgrund der Behandlungsmöglichkeiten mit Antibiotika ist Lepra inzwischen in Ländern mit entwickelter Gesundheitsversorgung nahezu ausgerottet.

In vielen Entwicklungsländern hingegen stellt die Krankheit noch ein ernstzunehmendes Problem dar. Ein Großteil der Erkrankten lebt in Indien.Auch in Afrika gibt es viele Kranke, und auch in Brasilien ist Lepra noch ein ernstes Problem.

In vielen der von Lepra betroffenen armen Ländern wurden mit Entwicklungsgeldern spezielle Behandlungszentren errichtet. Es ist erklärtes Ziel der Weltgesundheitsorganisation, die Krankheit auszurotten, ähnlich wie es mit den Pocken gelungen ist. Aufgrund der ungewöhnlich langen Inkubationszeit bei der Lepra wird man hiervon aber noch lange nicht ausgehen können.

Laut WHO waren 2008 rund 213.000 Menschen an Lepra erkrankt. Die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. (DAHW) schätzt die Zahl der jährlich weltweit vorkommenden Neuinfektionen auf etwa 230.000 bis 270.000 (Stand 2008).

Seit mehr als 50 Jahren unterstützt die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. (DAHW) den Aufbau von Gesundheits- und Sozialstrukturen in Afrika, Asien und Lateinamerika. In dieser Zeit konnten mehr als 2,1 Millionen Leprakranke und 3,9 Millionen Tuberkulosekranke medizinische und soziale Hilfe erhalten.

Auf der Homepage der DAHW findet man weitere ausführliche Informationen zum Thema Lepra - eine Krankheit die in Folge von Armut und katastrophalen Lebensbedingungen auftritt. Die Arbeit der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. (DAHW) kann man dort selbstverständlich auch durch Spenden unterstützen.


Quelle: Die obige Beschreibung stammt teilweise aus dem Wikipedia-Artikel "Lepra", lizenziert gemäß CC-BY-SA.

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