HSG

Die Hysterosalpingografie

Karl-Heinz Szeifert 17 Jul, 2018 00:00

Die Hysterosalpingografie (HSG) Untersuchung wird häufig im Rahmen der Fruchtbarkeitsuntersuchung durchgeführt. Sie ist eine Röntgenuntersuchung, bei der die Gebärmutterhöhle und die Eileiter mit einem Kontrastmittel dargestellt werden.

Die HSG ermöglicht es festzustellen, ob die Eileiter der Frau offen, geschwollen oder verschlossen sind. Eine Beurteilung von Größe, Form und Struktur der Gebärmutter ist mit dieser Untersuchung ebenfalls möglich.

Eine günstige Nebenwirkung ist, dass es Anzeichen dafür gibt, dass eine HSG in manchen Fällen die Fruchtbarkeit erhöht, vor allem wenn bei der HSG eine ölige und keine wässrige Lösung verwendet wird. Die Ärzte erklären sich die Auswirkung der HSG auf den Körper mit einem Durchspülen der Eileiter, wodurch mögliche Schleimpfropfen entfernt werden.

HSG mit Normalbefund

Die Untersuchung wird von den betroffenen Frauen oft als sehr unangenehm empfunden.

Das Einbringen des Katheters und das Aufblocken wird als unangenehm bis schmerzhaft empfunden, weil der Uterus mit einer Verkrampfung reagiert. Die Kontrastlösung führt (beabsichtigt) zu Verkrampfungen des Uterus, damit die Lösung in die Tuben gedrückt wird. Dieser Vorgang kann sehr schmerzhaft sein. Die Schmerzen werden als "brennend, ziehend" beschrieben, tatsächlich ähnlich dem Schmerz bei Menstruationsbeschwerden, nur viel stärker. Zuvor muß die Patientin ein Schmerzmittel einnehmen, was aber nur wenig Linderung bringt. Wichtig ist hier bei der Untersuchung und im gesamten Untersuchungsablauf eine sehr gute, einfühlsame, psychosoziale Begleitung und eine äußerst deutliche und ehrliche Aufklärung über alle (möglichen) Folgen und Wirkungen und Ergebnisse der Untersuchungen.


Eine Krankenschwester bei der eine solche HSG durchgeführt wurde, beschreibt die Untersuchung so:

Nach (unangenehmer) Desinfektion der Vagina und des Gebärmutter-Einganges auf dem Gyn.-Stuhl, wird der Patientin ein Katheter in die Gebärmutter eingebracht und dort geblockt. Die Gebärmutter reagiert darauf bereits mit einer abwehrenden Verkrampfung, die als sehr schmerzhaft empfunden wird.

Die Patientin wird auf dem Röntgentisch "in Stellung" gebracht. Sie liegt dort in Rückenlage.

Über den Katheter wird Kontrastflüssigkeit in die Gebärmutter gespritzt. Ziel ist die radiologische Darstellung der Durchgängigkeit der Tuben im Rahmen einer Fertilitätsuntersuchung.

Als voll Durchgängig betrachten die Radiologen die Tuben, wenn die Kontrastlösung in den freien Bauchraum läuft. Dieser Vorgang ist für die Frau auf zwei Arten besonders unangenehm, denn das Kontrastmittel verursacht sehr unangenehme Verkrampfungen der Gebärmutter, die sich anfühlen wie sehr starke Menstruationsschmerzen. Jede Frau, die Probleme damit hat, kann sich darunter etwas vorstellen. (Ich auch, denn ich habe jetzt noch vom Festhalten die Abdrücke der Fingernägel auf meiner Hand und am Arm!) Das zweite ist ein visueller Schreck, denn sobald das Kontrastmittel in den freien Bauchraum läuft - was ganz plötzlich in alle Richtungen geht - glaubt frau auf dem Monitor die "Explosion" des eigenen Eileiters zu sehen. Wer da unvorbereitet hinschaut, kriegt einen gehörigen Schreck!

Assistiert hat eine MTAR und durchgeführt hat die Untersuchung mein Gynäkologe. Trotzdem er wirklich ein sehr einfühlsamer und in der Untersuchung sanfter Mensch ist, bin ich ihm fast von der Liege gesprungen. Danach hatte ich noch den halben Nachmittag Schmerzen wie bei einer sehr starken Menses.


Es gibt aber auch Aussagen von Frauen, die die Untersuchung zwar als unangenehm, aber nicht als schmerzhaft empfanden.

Diese Untersuchung sollte sich - bei der Frage nach unerfüllten Kinderwunsch - dennoch in einer ganzen Reihe von Fertilitätsuntersuchungen ziemlich kurz vor dem Ende befinden, und vor allem sollte bereits zuvor eine Fertilitätsstörung des Partners ausgeschlossen sein.

Die Kontrastmittelsonografie (auch als Hysterokontrastsonografie, Hysterosalpingo-Sonografie, HKSG, HSG bezeichnet) stellt heute eine Alternative zur röntgenologischen HSG dar. Mit Hilfe eines Kontrastmittels lässt sich im Ultraschallbild erkennen, ob und wie das Kontrastmittel durch die Eileiter fließt. Sie hat die früher übliche Hysterosalpingografie (HSG) als Röntgenuntersuchung praktisch vollständig abgelöst. Eine Endometriose und Verwachsungen lassen sich jedoch damit nicht ausreichend diagnostizieren.

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