Grundwissen

Fokus-Objekt-Abstand und Einfalldosis

Karl-Heinz Szeifert 27 Aug, 2018 00:00

FOA = Fokus-Objekt-Abstand . - . ODA = Obkekt-Detektor-Abstand . - . FDA = Fokus-Detektor-Abstand

A. Empfohlene Abstände

In den Leitlinien der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung in der Röntgendiagnostik ist darüber in den „Grundlegende Qualitätsanforderungen an die Röntgendiagnostik“ im Abschnitt „Aufnahmetechnische Qualitätsanforderungen“ folgendes zu entnehmen:

Der Fokus-Detektor-Abstand (FDA) wird bei den leistungsfähigen Strahlenerzeugungssystemen mit Übertischröhrenanordnung am Rastertisch oder Rasterwandgerät in der Regel durch die Fokussierung des Rasters mit 115 cm (100-200) und am Aufnahmetisch bei Kassettenlage auf der Tischplatte mit 105 cm (100-120) gewählt.

Die Werte haben Toleranzen (in Klammern). Der für die Dosis optimale FDA ist dabei der Abstand, der dem auf dem fokusierten Raster abgegebenen Wert am nähesten kommt.

Größere Abstände können die Bildqualität z. B. bei Aufnahmen des Schädels, des Thorax, des Beckens und der Wirbelsäule im Stehen sogar verbessern.

Wenn der FDA in den SOP`s durch Standartdaten definiert ist, muss man allerdings den FDA der Aufnahmen mit den von der SOP abweichenden Abständen entsprechend dokumentieren.


B. Grundlegendes zum Einfluss des Abstandes (m) auf die Eintritts-, Organ- und Austrittsdosis (mGy):

Die Dosis (mSv) nimmt bei zunehmendem Abstand (m) von der Röntgenröhre ab. Dieser Zusammenhang gehorcht dem quadratischen Abstandsgesetz.

Da der Abstand zwischen der Haut (Objekt) an der Vorderseite des Patienten und Film( Detektor) konstant ist, wird das Verhältnis FOA:FDA (FOA = Fokus-Objekt/Haut-Abstand; FDA = Fokus-Detektor/Film-Abstand) mit zunehmendem Abstand von der Röhre kleiner. Das führt dazu, dass Röntgenaufnahmen bei großem Abstand relativ hautfreundlicher sind als Aufnahmen, die nahe bei der Röhre durchgeführt werden.


Abb. re.: Wenn das Strahleneintrittsfeld näher am Fokus ist, verteilt sich die Eintrittsdosis auf ein kleineres Feld, das mit zunehmender Divergenz und zunehmendem Abstand immer größer wird. – Bei konstanter Dosis verteilt sich diese dann gleichmäßig auf die größere Fläche. (Entsprechend dem Abstand-Quadrat-Gesetz)


Der FDA muss deshalb nicht zwingend eingehalten werden. Vor allem bei dicken Objekten sollte er zur Verringerung der Hautdosis vergrößert werden, soweit es die Toleranzen von fokussierten Streustrahlenraster zulassen.

Unkritisch ist der FDA bei nicht fokussierten Rastern in Rasterkassetten (Parallelraster) oder bei Übertischaufnahmen ohne Raster.


Siehe auch: www.mta-r.de/blog/streustrahlenraster

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