Lost IUD
Hilfe, die Spirale ist weg!
Eine Spirale dient der Verhütung und wird gewöhnlich vom Frauenarzt in der Praxis in die Gebärmutterhöhle eingesetzt.
Sehr selten ist die Spirale bei der Kontrolluntersuchung mittels Ultraschall nicht mehr in der Gebärmutterhöhle zu finden.
Die Ursachen können ein Durchwandern der Spirale durch die Gebärmutterwand oder ein Durchstoßen der Gebärmutterwand bereits beim Legen der Spirale sein. Die Spirale liegt dann in der Bauchhöhle. In der Fachsprache wird der Verlust der Spirale oft als Lost IUD (intra uterine device) bezeichnet.
Das Risiko des Durchstoßens liegt, in Abhängigkeit von der Erfahrung des Frauenarztes, zwischen 1/1000 bis maximal 9/1000 (0,1 - 0,9 %). Häufig wird das "Verschwinden" der Spirale nicht bemerkt, da es weder Blutungen noch Schmerzen verursacht. Der eigentliche Zweck der Spirale, nämlich die Verhütung, kann dann allerdings auch nicht mehr erfüllt werden.
Um festzustellen, wo sich die Spirale befindet, sind meist bildgebende Verfahren (Röntgen, MRT) notwendig, die Ultraschalluntersuchung ist oft nicht erfolgreich.
Eine Spirale im Bauch kann in seltenen Fällen Infektionen verursachen. Kupferspiralen können in ganz seltenen Fällen zu Verwachsungen und zu Beschwerden führen. Bei hormonhaltigen Kunststoffspiralen (z.B. Mirena) ist dies wohl noch seltener. Gerade bei Letzterer wird von nicht wenigen Ärzten empfohlen, bei fehlenden Beschwerden die Spirale zu belassen.
Sollte eine Entfernung doch notwendig sein, kann die Spirale mittels Bauchspiegelung - wie in diesem verlinkten Video gezeigt - so aus der Bauchhöhle geborgen werden.
Quellen:
- Text: UKSW-Gynäkologie Kiel
- Bilder: MTA-R.de
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