Sentinel-Lymph-Nodes beim Mammakarzinom (5) X

schlumpfinchen 30 Dec, 2011 10:00

.

Links zu allen überarbeiteten Artikeln zum Thema:

Sentinel-Lymph-Nodes (Wächterlymphknoten) beim Mammakarzinom


Zum Teil 1 : Einleitung und Kapitel 1: Anatomie und Physiologie des Lymphsystems - - - Quellenangaben

Zum Teil 2 : Kapitel 2: Radiopharmakologie, Pharmakokinetik und Partikelgröße - - - Kapitel 3: Die Erkrankung des Mammakarzinoms

Zum Teil 3 : Kapitel 4: Die Problematik / Symptomatik des Lymphödems - - - Kapitel 5: Definition - - - Kapitel 6: Durchführung der Sentinel-Lymph-Node Szintigraphie

Zum Teil 4 : Kapitel 7: Operation, Biopsie und histologische Untersuchung - - - Kapitel 8: Gammasonden zur intraoperativen Lokalisierung - - - Kapitel 9: Strahlenschutz - - - Kapitel 10: Diagnostische Bedeutung - - - Kapitel 11: Andere SLN-Verfahren


Auszug aus der alten Version:

Sentinel-Lymph-Nodes (Wächterlymphknoten) beim Mammakarzinom

3.3 Sonderformen des Mammakarzinoms

Das inflammatorischeMammakarzinom (IBC) ist ein seltener, sehr bösartiger Tumor. Er infiltriert die Haut und kann zunächst eine Entzündung vortäuschen mit Rötung und Erwärmung der Haut. Dieser Tumor ist sehr schwer zu therapieren, da er sehr frühzeitig in das Lymphsystem eindringt.

Das Paget-Karzinom entsteht in den Milchgängen (duktal) und infiltriert die Brustwarze. Daher imponiert dieser Tumor makroskopisch als Ekzem oder Geschwür.

3.4 Das TNM-System beim Mammakarzinom

Für die Festlegung der Tumorausbreitung und damit des Krankheitsstadiums werden mehrere Aspekte berücksichtigt. Insbesondere das so genannte TNM-System hat sich durchgesetzt, welches die Erkrankung in Hinblick auf Tumorgröße, Lymphknotenbefall (lateinisch "nodus" = Knoten) und Metastasierung (Absiedlung von "Tochtertumoren" = Metastasen) beschreibt.


Das TNM-System dient der symbolischen Beschreibung der Ausdehnung der Krebserkrankung:

  • T = Größe des Tumors.
  • N = Befall der Lymphknoten. Das N steht für den lateinischen Begriff "nodus" oder Knoten.
  • M = Metastasen. Auf der Suche nach Metastasen werden durch verschiedene bildgebende Verfahren jene Organe untersucht, in denen sich Metastasen absiedeln können. Dies sind in der Regel Skelett, Leber, Lunge und Gehirn.

T-Stadium

  • T0: kein Tumornachweis
  • Tis: Der Tumor hat die Basalmembran noch nicht durchbrochen, er ist noch nicht in den Milchgang oder die Drüsenläppchen eingedrungen.
  • T1: der Tumor ist kleiner als 2 cm
  • T2: der Tumor hat eine Größe von 2–5 cm
  • T3: der Tumor ist größer als 5 cm
  • T4: Tumor mit Ausdehnung auf benachbarte Organe (z. B. Brustmuskulatur oder Haut), unabhängig von der Größe

N-Stadium

  • Nx: die Lymphknoten lassen sich nicht beurteilen
  • N0: keine "Tochtertumoren", also Metastasen, in den Lymphknoten nachweisbar
  • N1: in den Lymphknoten der Achselhöhle befinden sich Metastasen
  • N2: Metastasen in den Lymphknoten der Achselhöhle, mit Verklebung der Lymphknoten miteinander oder mit dem umgebenden Gewebe
  • N3: infraclavikuläre Lk-Metastasen

M-Stadium

  • Mx: es kann nicht beurteilt werden, ob in anderen Organen Metastasen vorliegen
  • M0: kein Nachweis von Metastasen in anderen Organen
  • M1: in anderen Organen befinden sich Metastasen

Eine Frau, deren Mammakarzinom kleiner als 2 cm ist , ohne Nachweis von Metastasen in Lymphknoten oder anderen Organen wird nach dem TNM-System folgenden Befund bekommen: T1 N0 M0 .

3.5 Grading

Das sog. Grading sagt etwas über die Bösartigkeit des Tumors aus. Dabei werden die Faktoren Tubulusbildung (Strukturveränderung der Zellen), Kernpolymorphie und Mitoserate berücksichtigt. Je höher das Grading, desto maligner ist der Tumor:

G1 = gut differenziert, G2 = mäßig differenziert, G3 = schlecht differenziert.

3.6 Rezeptorstatus

Für die Therapie hat auch der Rezeptorstatus Bedeutung. Dieser Rezeptorstatus wird über Immunoassays festgestellt. Der Tumor wird dabei auf das Vorhandensein von Östrogen- und/oder Progesteronrezeptoren untersucht und mit dem immunreaktiven Score (IRS) angegeben. Der IRS ergibt sich aus der Einfärbung der Zellen, multipliziert mit dem Anteil positiver Zellen. Ein weiterer Rezeptor, der bestimmt wird, ist der HER2/neu-Rezeptor. Dabei wird eruiert, ob der Tumor auf eine Herceptin-Therapie ansprechen würde.

Wird fortgesetzt!

Quellenangaben für diesen und folgende Artikel der Serie!

Kommentieren